Ursa in Delitzsch: Trotz Baukrise für Europas Zukunft gerüstet!
Ursa Deutschland in Delitzsch arbeitet trotz Baukrise an Dämmstoffen und plant CO2-Einsparungen, während Fachkräfte gesucht werden.

Ursa in Delitzsch: Trotz Baukrise für Europas Zukunft gerüstet!
In den letzten Jahren hat die Ursa Deutschland GmbH in Delitzsch eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Trotz der aktuellen Baukrise bleibt das Unternehmen, das seit rund 30 Jahren Dämmstoffe produziert, ein wichtiger Player in der Branche. Wie LVZ berichtet, werden die Produkte, insbesondere die Glaswolldämmung, sowohl an den Baustoffhandel als auch an Baumärkte geliefert und tragen zur Energiewende in Europa bei.
Aktuell beschäftigt das Delitzscher Werk bis zu 200 Mitarbeitende, während im benachbarten Werk in Queis zwischen 50 und 100 Arbeiter tätig sind. Ursa gehört zu einer internationalen Unternehmensgruppe mit Sitz in Madrid und zählt in Europa rund 1500 Beschäftigte, davon etwa 280 in Deutschland. Das Unternehmen versorgt nicht nur den heimischen Markt, sondern ist in mehr als 40 Ländern aktiv und betreibt insgesamt elf Produktionsstandorte.
Herausforderungen und Anpassungen
Die Corona-Pandemie ließ die Nachfrage nach Dämmstoffen stark ansteigen, was auf niedrige Zinsen und staatliche Förderungen zurückzuführen war. Doch der Angriff Russlands auf die Ukraine brachte unerwartete Herausforderungen mit sich. Die Material- und Energiekosten stiegen, die Zinsen wurden erhöht und zahlreiche Fördermaßnahmen zurückgefahren. Dies führte zu einem markanten Rückgang im Neubau und einer sanierungsbedingten Rückgangsrate, die unter dem erforderlichen Niveau liegt.
Die Geschäftsbeziehungen nach Russland wurden nach Kriegsbeginn beendet, sodass sich der Fokus nun verstärkt auf süd-, ost- und westeuropäische Märkte richtet. Trotz der aktuellen Marktschwäche bleibt Ursa ein stabiler Arbeitgeber in Delitzsch und steht im engen Austausch mit der Stadt zur Verbesserung der Verkehrsführung und der Standortentwicklung. Die Wirtschaftsförderung setzt verstärkt auf die Optimierung der Rahmenbedingungen vor Ort.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ursa erfüllt in Deutschland sämtliche Anforderungen an moderne Dämmstoffe. Besonders hervorzuheben ist, dass die Glaswolldämmung zu 70 % aus recyceltem Material besteht. Der Rückbau von Gebäuden und das Recycling von Baustoffen nehmen an Bedeutung zu, was das Unternehmen in seiner zukünftigen Strategie berücksichtigen möchte. Die Pläne von Ursa sehen vor, jährlich bis zu 219 Tonnen CO2 einzusparen, was einen positiven Beitrag zur ökologischen Bilanz leistet.
Die Suche nach qualifiziertem Personal stellt jedoch eine Herausforderung dar. Gesucht werden Elektriker, Industriemechaniker, Produktionsmitarbeitende und Staplerfahrer. Eine steigende Nachfrage nach Dämmstoffen ist langfristig zu erwarten, bedingt durch die Energiewende und einen wachsenden Sanierungsbedarf. Laut Ursa hängt das zukünftige Wachstum im Neubau stark von den politischen Rahmenbedingungen ab.
Insgesamt zeigt sich, dass Ursa trotz der widrigen Umstände gut aufgestellt ist und mit einem innovativen Ansatz für die Zukunft plant. Die Entwicklungen in der Branche sind eng mit der politischen Landschaft verbunden, und Ursa bleibt ein wichtiger Akteur in der Herausforderungen und Chancen der Bauwirtschaft.