Schaeffler in der Krise: 200 Jobs in Homburg fallen weg!

Schaeffler schließt sein Lineartechnik-Werk in Homburg bis 2026, wodurch 200 Arbeitsplätze verloren gehen. Gründe sind wirtschaftliche Herausforderungen und globale Konkurrenz.
Schaeffler schließt sein Lineartechnik-Werk in Homburg bis 2026, wodurch 200 Arbeitsplätze verloren gehen. Gründe sind wirtschaftliche Herausforderungen und globale Konkurrenz. (Symbolbild/NAG)

Schaeffler in der Krise: 200 Jobs in Homburg fallen weg!

Homburg, Saarland, Deutschland - Schaeffler, ein bedeutender Autozulieferer mit Sitz in Herzogenaurach, steht vor weitreichenden Veränderungen in seinem Geschäftsbetrieb. Wie inFranken berichtet, plant das Unternehmen die Schließung seines Lineartechnik-Werks in Homburg, Saarland, was den Verlust von rund 200 Arbeitsplätzen zur Folge hat. Diese Maßnahme ist Teil eines strukturellen Maßnahmenprogramms, das die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens steigern soll und sich angesichts eines anhaltend schwachen Marktes für Industrial Automation anbietet.

Die Schließung des Werkes, das auf Medizintechnik spezialisiert ist, soll bis Anfang 2026 abgeschlossen sein. Während rund 200 Stellen wegfallen werden, können 30 Arbeitsplätze erhalten bleiben, was eine Abweichung von der ursprünglichen Vereinbarung darstellt. Laut Schaeffler-Sprecher Marco Bosch wird ein Interessenausgleich zwischen Arbeitnehmervertretung und Arbeitgeber angestrebt.

Massiver Stellenabbau in Europa

Zusätzlich zu den Änderungen in Homburg plant das Unternehmen einen umfassenden Abbau von 4.700 Stellen in Europa, wovon 2.800 in Deutschland betroffen sind. Diese Entwicklungen sind eine unmittelbare Reaktion auf den steigenden Wettbewerb und die Flaute im Elektroautomarkt, wie Tagesschau berichtet. Der Nettoabbau soll durch Verlagerungen auf etwa 3.700 Stellen reduziert werden und betrifft insgesamt zehn Standorte in Deutschland sowie fünf weitere in Europa, von denen zwei Werke geschlossen werden sollen.

Details zur Umsetzung der Maßnahmen sollen bis Ende 2024 bekannt gegeben werden, wobei der Stellenabbau überwiegend zwischen 2025 und 2027 erfolgen soll. Schaeffler erwartet jährlich Einsparungen von etwa 290 Millionen Euro bis 2029. Dies geschieht im Rahmen einer 2018 mit der IG Metall abgeschlossenen Zukunftsvereinbarung, die auch alternative Lösungen zur Reduzierung der Stellen vorsieht, wie etwa Freiwilligenprogramme und Altersteilzeitverträge.

Marktsituation und Transformation

Die aktuelle Situation reflektiert die größeren Herausforderungen, vor denen die gesamte Automobilindustrie steht. Laut PwC befindet sich die Branche in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der durch technologische Fortschritte, neue Wettbewerber und politische Rahmenbedingungen geprägt ist. Die Transformation verläuft nicht linear und erfordert ein Umdenken bezüglich Flexibilität und Fokus. In diesem Kontext verlieren deutsche Zulieferer zunehmend internationale Marktanteile.

Die Überbleibsel der ehemaligen Stärke in der Verbrennertechnik werden weiter reduziert, da das Wachstum im Elektroauto-Segment hinter den Erwartungen zurückbleibt. Diese Entwicklung ist besonders alarmierend, da die Erlöse von Schaeffler im dritten Quartal um 2,6% sanken, während das Betriebsergebnis vor Sondereffekten um alarmierende 44,9% fiel. Analysten zeigen sich besorgt, besonders nachdem die Aktien von Schaeffler im frühen Handel um über 3% fielen.

Insgesamt steht Schaeffler vor der Herausforderung, seine Wettbewerbsfähigkeit in einem sich rapide verändernden Markt neu zu bewerten und Maßnahmen zu ergreifen, um den fortwährenden Druck durch Konkurrenz und technische Umstellungen standzuhalten.

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OrtHomburg, Saarland, Deutschland
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