Vogelgrippe-Gefahr: Stallpflicht nun auch in Mittelhausen!
Eichsfeld informiert über die aktuelle Vogelgrippe-Situation: Stallpflichten, betroffene Gebiete und gesundheitliche Empfehlungen.

Vogelgrippe-Gefahr: Stallpflicht nun auch in Mittelhausen!
In Mittelhausen, einer Stadt im Erfurter Umland, gilt ab Mittwoch eine Stallpflicht für Geflügel. Damit setzt man die Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe fort, die in der Region zunehmend besorgniserregende Ausmaße annimmt. Die Stallpflicht wurde bereits in mehreren Orts- und Stadtteilen von Erfurt eingeführt, darunter Kühnhausen, Stotternheim und Gispersleben. Besonders in den Seen im Norden des Stadtgebiets, die an den Kreis Sömmerda grenzen, ist das Risiko erkrankter Wildvögel hoch, wie MDR berichtet.
Die Lage ist ernst: Immerhin musste in einem Mastbetrieb im Stadtteil Schwerborn, wo rund 40.000 Tiere gehalten werden, besondere Vorsicht walten. Anfang Oktober kam es bereits zu einem Ausbruch in einem Geflügelbetrieb im Kreis Greiz, wo insgesamt 1.358 Tiere getötet wurden. In diesem Zusammenhang wurde eine drei Kilometer große Schutzzone um die betroffenen Betriebe eingerichtet, in der alle Tiere untersucht werden müssen. In einer zehn Kilometer großen Überwachungszone stehen gesunde Tiere unter Beobachtung, um das Virus besser einzugrenzen.
Die Gefahren der Vogelgrippe
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland derzeit stark aus und hat im Herbst mit dem Vogelzug neue Dimensionen erreicht. Tausende Kraniche sind verendet, und die Bundesregierung reagiert mit einem verstärkten Aufruf zu Schutzmaßnahmen. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat diesbezüglich an die Geflügelhalter appelliert, strikte Hygieneregeln zu beachten und den Kontakt zu Wildvögeln zu vermeiden. Die Situation ist so angespannt, dass in Baden-Württemberg bereits 15.000 Tiere einem euthanasiebasierten Eingriff unterzogen wurden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wie Tagesschau dokumentiert.
Das Friedrich-Loeffler-Institut hat das Risiko für weitere Ausbrüche auf „hoch“ eingestuft. Besonders betroffen sind die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Schätzungen zufolge sind bereits über 200.000 Nutztiere in dieser Saison aufgrund des Virus HPAIV (H5N1) getötet worden. Trotz der verheerenden Lage gibt es momentan kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung; dennoch sollte der Kontakt zu toten Vögeln konsequent vermieden werden.
Wie weiter?
Die zuständigen Behörden stehen vor der Herausforderung, die Ausbreitung des Virus nachhaltig einzudämmen. Für die betroffenen Geflügelhalter hat das Bundesministerium bei der EU beantragt, die Entschädigungsobergrenze von 50 Euro auf 110 Euro anzuheben, um die wirtschaftlichen Schäden abzufangen. Besonders in den von der Stallpflicht betroffenen Gemeinden sind die Tierhalter stark gefordert, ihre Betriebe fortzuführen und gleichzeitig den Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Ein Blick auf die gegenwärtige Lage und die notwendigen Schritte ist hier unerlässlich.