Zugbegleiter in Gera brutal angegriffen – Polizei sucht Täter!
Ein Zugbegleiter in Gera wurde brutal attackiert. Die Polizei sucht den unbekannten Täter wegen Körperverletzung und Bedrohung.

Zugbegleiter in Gera brutal angegriffen – Polizei sucht Täter!
Am Montag, den 12. August 2025, ereignete sich am Hauptbahnhof in Gera ein bedenklicher Vorfall. Ein 46-jähriger Zugbegleiter wurde von einem unbekannten Täter in einer Regionalbahn angegriffen. Berichten von Gotha Aktuell und News.de zufolge kam es zu massiven körperlichen Übergriffen. Der Mann wurde mehrfach getreten, geschlagen und beschimpft. Ein Versuch, den Täter zu fotografieren, endete mit der Zerstörung seines Mobiltelefons.
Die Bundespolizei hat eine Anzeige aufgenommen und zählt die Vorfälle nun zu den Körperverletzungs-, Bedrohungs- und Sachbeschädigungsdelikten. Der Geschädigte klagte nach dem Übergriff über Schmerzen und musste sich ärztlich behandeln lassen. Die Ermittler hoffen, durch eine detaillierte Personenbeschreibung und Videomaterial aus dem Zug den Täter zu identifizieren.
Ein besorgniserregender Trend
In den letzten Jahren hat die Gewalt gegen Zugbegleiter und andere Bahnmitarbeiter alarmierende Ausmaße angenommen. Laut einem Bericht von n-tv gab es im Jahr 2020 insgesamt 2070 Gewaltdelikte gegen Bahnpersonal – ein Anstieg um 421 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erschreckend ist, dass trotz eines Rückgangs der Fahrgastzahlen im Corona-Jahr 2020 die Zahl der Übergriffe weiterhin zunahm.
Eine Analyse der Vorfälle zeigt, dass 2018 noch 1344 Übergriffe dokumentiert wurden. Obgleich die Zahlen vorübergehend zurückgingen, wurden im Jahr 2021 allein in den ersten vier Monaten bereits 744 Gewalttaten registriert. Dies zeigt deutlich, dass dem Thema Gewalt gegen Bahnmitarbeiter hohe Priorität eingeräumt werden muss.
Ursachen und Folgen
Die steigende Gewaltbereitschaft ist auch auf die verstärkte Durchsetzung von Maßnahmen, wie der Maskenpflicht, zurückzuführen, die nun häufig zu Konflikten zwischen Fahrgästen und Bahnmitarbeitern führt. Sabine Zimmermann, Abgeordnete der Linken, äußerte sich dazu und nannte die Angriffe gegen Bahnbeschäftigte „inakzeptabel“. Von rund 20.000 Bahnmitarbeitern, die im Kundenkontakt stehen, berichteten viele von Übergriffen: 48% der Beschäftigten im öffentlichen Dienst hatten Erfahrungen mit Gewalt gemacht.
Die häufigsten Formen von Übergriffen umfassen Beleidigungen (89%), Anschreien (68%) und körperliches Bedrängen (31%), während physische Angriffe wie Schläge mit 17% dennoch eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Mit diesen besorgniserregenden Zahlen ist klar, dass die Verkehrssicherheit nicht nur den Schienenverkehr betrifft, sondern auch das persönliche Wohl von Mitarbeitern.
Die Bundespolizei hat nun die Ermittlungen in diesem speziellen Fall aufgenommen und hofft, den Täter schnellstmöglich zu finden. Die Situation könnte nicht nur für den betroffenen Zugbegleiter, sondern auch für die gesamte Gesellschaft weitere Diskussionen über Sicherheit im öffentlichen Verkehr anstoßen.