Bauernkrieg im Fokus: Wichtiges Event in Gotha diskutiert scharfe Deutungen!
Erfahren Sie alles über den öffentlichen Vortrag zum Bauernkrieg am 14. Oktober in Gotha. Eintritt frei!

Bauernkrieg im Fokus: Wichtiges Event in Gotha diskutiert scharfe Deutungen!
Am Dienstag, den 14. Oktober 2025, lädt das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt in Kooperation mit der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung zu einem spannenden Abendvortrag ein. Um 18 Uhr im Vortragssaal des Landschaftshauses am Gothaer Schloßberg geht es um das Thema „Der Bauernkrieg zwischen Wissenschaft und Instrumentalisierung“. Der Referent, Prof. Dr. Gerd Schwerhoff, seniorer Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden, wird sich mit den vielfältigen Deutungen des Bauernkriegs von 1525 auseinandersetzen. Der Eintritt ist frei, sodass jeder Interessierte herzlich willkommen ist.
Der Vortrag beleuchtet nicht nur unterschiedliche Perspektiven auf den Bauernkrieg, der als Aufbegehren gegen feudale Unterdrückung oder als religiöser Freiheitskampf interpretiert wird, sondern auch die oft umstrittene Bezeichnung als „Bauernkrieg“. Schwerhoff wird zudem historische Quellen heranziehen, um die verschiedenen Sichtweisen auf diese Ereignisse in den Kontext zu setzen. An diesem Abend soll auch die Instrumentalisierung des Bauernkriegs in den verschiedensten historischen und politischen Rahmen diskutiert werden.
Ein bedeutender Aufstand und seine Hintergründe
Doch was genau steckt hinter dem Bauernkrieg? Dieser bedeutende Aufstand, der um 1500 im Heiligen Römischen Reich stattfand und durch soziale Not sowie das Streben nach Gerechtigkeit und Freiheit geprägt war, mobilisierte vor allem Bauern, Handwerker und einfache Bürger. Sie forderten tiefgreifende Veränderungen in einer Gesellschaft, die stark in Stände unterteilt war.
Den Ausgangspunkt bildeten hohe Abgaben und die feudale Willkür, die den Unmut in der Bevölkerung schürten. Dieser Unmut kulminierte in gewalttätigen Protesten, die brutal niedergeschlagen wurden. Vor dem eigentlichen Bauernkrieg kam es bereits zu einzelnen Aufständen, wie der Bundschuh-Bewegung unter Führung von Joß Fritz, der für soziale und religiöse Veränderungen eintrat. Die volksfrömmige Bewegung in dieser Zeit, die durch Martin Luther und seine Schriften genährt wurde, setzte viele in Bewegung, sorgte jedoch später auch für Enttäuschungen, als Luther sich gegen die Aufständischen stellte.
Forschung und Publikationen zum Jubiläumsjahr
Im Jahr 2025 wird nicht nur an den Bauernkrieg erinnert, sondern auch dessen Auswirkungen und die verschiedenen Deutungen in den Fokus gerückt. Schwerhoffs bevorstehendes Sachbuch „Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung“, das 2024 bei C.H. Beck erscheinen wird, bietet einen glänzenden Überblick über das Thema. In der Literatur wird das Werk durchweg gelobt, etwa von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die die „schlafwandlerische Sicherheit“ in der Präsentation komplexer Ereignisse hervorhebt, und von der Die Presse, die es als gelungene Neuinterpretation beschreibt. Auch die Süddeutsche Zeitung feiert es als ein „ereignisgeschichtliches Gesamtpanorama des Dramas“ und hebt die Vielzahl an Informationen und Zusammenhängen hervor.
Diese Vielfalt an Perspektiven und Veröffentlichung macht das Jubiläumsjahr 2025 zu einem kompakten und besonders aufschlussreichen Jahr für die historische Auseinandersetzung mit einem der prägendsten Aufstände der Frühen Neuzeit. Wer sich für Geschichte und die Hintergründe eines der größten Aufstände seiner Zeit interessiert, sollte sich den Vortrag von Prof. Schwerhoff nicht entgehen lassen!