Katzen-Hotspot Gumpelstadt: Tierschutzverein schlägt Alarm!
In Gumpelstadt, Wartburgkreis, kämpfen Tierschützer gegen ein Katzenproblem; Kastrationspflicht und Katzenschutzverordnung geplant.

Katzen-Hotspot Gumpelstadt: Tierschutzverein schlägt Alarm!
In Gumpelstadt, Thüringen, brodelt es gewaltig – und das nicht nur wegen der landschaftlichen Schönheit der Region. Hier hat sich ein massives Katzenproblem entwickelt, das die Tierschützer auf den Plan ruft. Immer mehr streunende Katzen sind krank, verletzt oder hungrig. Tierschutzexperten bezeichnen Gumpelstadt bereits als „Katzen-Hotspot“, wo die unkontrollierte Vermehrung von Katzen durch das Füttern von nicht kastrierten Tieren immer schlimmere Ausmaße annimmt. Anwohner leiden unter den Hinterlassenschaften der Tiere und berichten von muffeligen Erlebnissen in ihren Gärten.
Über die Situation in Gumpelstadt informiert Thüringen24. Der Tierschutzverein „Das Mietzhaus – die Pfötchenretter“ aus Hessen wurde alarmiert und hat bereits mehrere Katzen in eine Pflegestation gebracht. Tierschützerin Ramona Ritz beschreibt das dramatische Bild: Die Fütterungssituation sei chaotisch und führe zu Verletzungen unter den Tieren. In den kommenden Wochen sollen noch mehr Katzen aus Gumpelstadt gerettet werden, behandelt und nach Kastration in neue Familien vermittelt oder teilweise zurück in die Region gegeben werden.
Ein Aufruf zum Handeln
Die Problematik betrifft nicht nur Gumpelstadt. Tierschützer und Kommunen in ganz Thüringen fordern eine landesweite Kastrations- und Registrierungspflicht für Katzen. Kevin Schmidt, der Vorsitzende des Landestierschutzverbands Thüringen, hebt hervor, dass es viele Hotspots von Straßenkatzen gibt. Diese „Schattenkatzen“ sind tagsüber oft nicht zu sehen, das Problem wächst unbemerkt und wird von verantwortlichen Stellen häufig ignoriert. Es gibt bereits positive Erfahrungen mit Katzenschutzverordnungen in acht Kreisen und kreisfreien Städten in Thüringen, wo die Zahl der herrenlosen Tiere und deren Gesundheitszustand sich wesentlich verbessert haben.
Um das Tierleid zu verringern, befürworten Tierschützer die Kastration. Die Kosten für diesen Routineeingriff können zwischen 150 und 300 Euro liegen, was viele Katzenhalter vor Herausforderungen stellt. Allerdings bringt die Kastration viele Vorteile: Sie verhindert unerwünschte Nachkommen, vermindert aggressive Verhaltensweisen und senkt das Risiko von Unfällen durch die Partnersuche. Zusätzlich sorgt sie dafür, dass weibliche Katzen keine Dauerrolligkeit mehr erleben müssen. Zu den Vorteilen der Kastration zählt, dass sowohl Tierarztbesuche als auch das Wohlbefinden der Katzen langfristig verbessert werden können. Details zu den Kastrationsverfahren beschreibt Tierschutzbund.
Gemeinsam gegen das Katzenproblem
Der Kreisbeigeordnete von Wartburgkreis, Martin Rosenstengel, betont die Verantwortung der Katzenbesitzer. Die Notwendigkeit einer Kastration und Registrierung ist klar, und der Rückhalt in der Bevölkerung soll gestärkt werden. Für die medizinsiche Versorgung der Tiere werden dringend Spenden benötigt, um das Katzenelend in Gumpelstadt und Umgebung zu minimieren. Es ist an der Zeit, dass die Einwohner gemeinsam handeln und sich für die Sorgfaltspflichten gegenüber ihren pelzigen Freunden einsetzen.
Gumpelstadt könnte schon bald als Beispiel für andere Gemeinden in Thüringen und darüber hinaus dienen, wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden. Denn eines ist sicher: Das Wohl der Katzen liegt in den Händen der Menschheit.