Halle: Neues Tagebuch der Gefühle fördert Inklusion und Erinnerungskultur!
Neues Tagebuch der Gefühle in Halle (Saale) fördert Inklusion und Erinnerungskultur. Bedeutung der Vergangenheit wird erfahrbar.

Halle: Neues Tagebuch der Gefühle fördert Inklusion und Erinnerungskultur!
In Halle (Saale) sorgt das Projekt „Tagebuch der Gefühle“ seit nunmehr 14 Jahren für frischen Wind in der Erinnerungskultur. Heute, am 28. Oktober 2025, wird die achte Ausgabe mit dem Titel „Positive Auslese. Die Geschichte vom Lebensborn“ präsentiert. Ziel des Projekts ist es, Geschichte fühlbar und verständlich zu machen, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Bei der aktuellen Vorstellung wird erstmals eine Ausgabe in Leichter Sprache präsentiert, die in Zusammenarbeit mit dem Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte sowie dem Büro für Leichte Sprache „Wir verstehen uns“ entstanden ist, wie dubisthalle.de berichtet.
Andreas Dose, der Projektleiter, hebt die zentrale Bedeutung von Gefühlen in der Erinnerung hervor. Jugendliche aus unterschiedlichen Schulformen und Bildungshintergründen sind eingeladen, historische Fakten sowie ihre eigenen Gedanken und Emotionen zu dokumentieren. Diese Beteiligung soll jungen Menschen helfen, die Vergangenheit besser zu verstehen und Gleichgültigkeit zu verhindern. Durch Forschungen und Besuche von Gedenkstätten, wie der Gedenkstätte Roter Ochse und der jüdischen Gemeinde, machen sie sich ein Bild von der Geschichte.
Inklusive und engagierte Erinnerungsarbeit
Das „Tagebuch der Gefühle“ ist mehr als nur ein Projekt; es ist ein Weg, um Inklusion und Teilhabe an der Erinnerungskultur zu fördern. Die Jugendlichen arbeiten freiwillig und setzen ein starkes Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung. Zudem gibt es Lesungen in Schulklassen, um die gesammelten Erfahrungen weiterzugeben und die Wichtigkeit historischer Bildung zu betonen.
Die Inhalte des Tagebuchs werden durch moderne Dokumentationsmethoden, wie YouTube-Videos, Instagram-Beiträge und Vlogs, unterstützt. So wird die Arbeit nicht nur festgehalten, sondern auch einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Mit jeder Ausgabe werden spezielle Aspekte der NS-Geschichte oder gesellschaftlicher Verantwortung beleuchtet und behandelt.
Das Engagement für Menschlichkeit
Die Initiative fördert aktiv eine Erinnerungskultur, die Menschlichkeit im Alltag stärkt. Besonders in einer Zeit, in der das Bewusstsein für Geschichte und deren Auswirkungen oft in den Hintergrund rückt, setzt das Projekt wichtige Impulse und lädt alle dazu ein, sich zu beteiligen. Dank der neuen Ausgabe in Leichter Sprache wird das Publikum noch breiter, und die Botschaften werden für viele Menschen verständlicher.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das „Tagebuch der Gefühle“ als Beispiel für lebendige, engagierte Erinnerungsarbeit steht. Es zeigt, wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern sie auch fühlbar zu machen. So wird die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu einem Teil der Gegenwart. Diese Projekte sind ein klarer Aufruf, sowohl die Fehler der Geschichte zu erkennen als auch aktiv gegen aktuelle Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung einzustehen.