Radsport-Historie: Giro d'Italia macht erstmals Halt im Vatikan!

Am 1. Juni 2025 stoppt der Giro d'Italia erstmals im Vatikan, mit Papst Leo XIV. als Ehrengast. Ein historisches Ereignis.
Am 1. Juni 2025 stoppt der Giro d'Italia erstmals im Vatikan, mit Papst Leo XIV. als Ehrengast. Ein historisches Ereignis. (Symbolbild/NAG)

Vatikanstadt, Vatikan - Am 1. Juni 2025 machte der Giro d’Italia einen historischen Stopp im Vatikan, der erstmals in der 108-jährigen Geschichte der Rundfahrt stattfand. Papst Franziskus hatte entschieden, dass die Schlussetappe durch die heiligen Straßen des Vatikan führt, eine symbolische Geste im Gedenken an ihn, der am 21. April verstorben ist. Das Event markiert den Start des „Jubiläums des Sports“, das Spiritualität, Sport und internationale Gemeinschaft miteinander verbindet. Papst Leo XIV. übernahm während dieser besonderen Etappe die Unterweisung und Segnung des Pelotons.

Die Schlussetappe umfasst insgesamt 143 Kilometer mit einem Start- und Zielpunkt in Rom, konkret im Vatikanstaat. Bei dieser Gelegenheit erteilte Papst Leo XIV. den Athleten seinen Segen und hob die Vorbildfunktion der Fahrer sowie die gesellschaftliche Bedeutung des Radsports hervor. „Es ist noch nie dagewesen, dass der Giro d’Italia den Vatikan als Teil seiner Strecke einbezieht“, berichtete Welt.

Einzigartige Etappe durch die Vatikanstadt

Die Fahrer traten die Fahrt nicht im Wettbewerbsmodus an, sondern in einem paseo, der auch eine spirituelle Dimension hat. Der Marienweg führte sie durch die Vatikanstadt, vorbei an bedeutenden Orten wie dem Kloster Mater Ecclesiae und der Grotte Unserer Lieben Frau von Lourdes. Diese Strecke wurde in Zusammenarbeit mit dem Governatorat des Vatikanstaates und Athletica Vaticana entwickelt und ist etwa 3,5 Kilometer lang. „Es ist eine Ehre für uns, hier zu sein“, äußerte ein Teilnehmer, während die Radsportler vor der Kolonnade des Petersdoms von Papst Leo empfangen wurden.

Zu den Teilnehmern zählten 159 Radsportler aus 23 Teams und 29 Nationen. Simon Yates, der Gesamtführende des Giro und designierte Sieger, hatte beim letzten Anstieg am Colle delle Finestre seinen Rivalen Isaac del Toro überholt und konnte mit einem Vorsprung von 3:56 Minuten auf die letzte Etappe gehen. Der emotionale Moment gipfelte darin, dass Yates, nachdem er das Rosa Trikot von Papst Leo XIV. überreicht bekam, weinte vor Freude im Ziel.

Ein Erbe des Glaubens und des Sports

Die enge Verbindung zwischen Kirche und Radsport reicht weit zurück. Papst Pius XII. segnete in den Jahren 1946 und 1950 den Giro, während Paul VI. 1974 den Giro vom Vatikan aus ankurbelte. Johannes Paul II. ließ 2000 die erste Etappe im Heiligen Jahr weihen. Diese Neuausrichtung von Papst Franziskus und später Papst Leo XIV. wird als Fortführung und Vertiefung dieser Tradition verstanden. Die Botschaft von Papst Franziskus zur Förderung von Frieden und Unterstützung von benachteiligten Menschen hat in der Sportwelt großen Anklang gefunden und verstärkt das soziale Engagement von Athletica Vaticana beim Giro-E für das Zentrum für pädiatrische Palliativversorgung des Krankenhauses „Bambino Gesù“.

Wie die Webseite Vatican News berichtet, wurde die Veranstaltung und die besondere Strecke, die durch die Vatikanstadt führt, als historischer Moment bezeichnet. „Dieser Tag wird in die Annalen des Sports und der Kirche eingehen“, so Bischof Paul Tighe, Sekretär des Dikasteriums für Kultur und Bildung.

Mit der Anerkennung von Radsport als Teil einer tieferen spirituellen Reise etabliert der Giro d’Italia nicht nur seine eigene Tradition, sondern schafft auch einen Raum für Frieden und Gemeinschaft, der die Werte des Sports widerspiegelt. Die Veranstaltung wird somit nicht nur zum sportlichen Höhepunkt, sondern auch zu einem Zeichen der Hoffnung und des friedlichen Miteinanders, wie Papst Leo XIV. es bei seiner Segnung der Athleten ausdrückte.

Die finale Etappe des Giro d’Italia, die alljährlich von Sprintern dominiert wird, wird nun auch im Licht dieser historischen Augenblicke neu betrachtet. Der Weg durch die Vatikanstadt wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben, an dieser Stelle konvergieren die Liebe zum Sport und die spirituellen Werte in beeindruckender Weise.

Weitere Details über die Veranstaltung und die Hintergründe sind auf Vatican News nachzulesen.

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Ort Vatikanstadt, Vatikan
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