AfD in Heilbronn: Harmonische Nominierung von Frohnmaier als Spitzenkandidat

Heilbronn, Deutschland - Am 31. Mai 2025 versammelten sich rund 390 Delegierte der AfD in Heilbronn, um die Landesliste für die Landtagswahl am 8. März 2026 aufzustellen. Dieser parteiinterne Prozess verlief in bisher ungewohnter Einigkeit. Es gab keine Kampfkandidaturen und nur wenige Fragen an die Kandidaten, was für die AfD, einen früher oft von internen Konflikten geprägten Landesverband, eine bemerkenswerte Wende darstellt.
Emil Sänze wurde mit 276 Ja- und 95 Nein-Stimmen auf den ersten Listenplatz gewählt. Markus Frohnmaier, der fast einstimmig zum Spitzenkandidaten nominiert wurde und lediglich eine Gegenstimme erhielt, möchte jedoch nicht für den Landtag kandidieren, sondern strebt das Amt des Ministerpräsidenten an. Dies wurde bei dem emotionalen Parteitag deutlich, bei dem Frohnmaier bei seiner Wahl auch seine persönlichen Wurzeln und Sorgen um die Heimat ansprach.
Harmonische Versammlung und Umfragewerte
Die harmonische Versammlung steht im Kontrast zu früheren chaotischen Zuständen in der Partei. Diese positive Entwicklung wird durch die aktuellen Umfragewerte gestützt, die die AfD in Baden-Württemberg bei 19 Prozent sehen, nur knapp hinter den Grünen. Trotz des Anspruchs auf Regierungsführung sieht sich die AfD jedoch mit dem Problem konfrontiert, dass keine potenziellen Koalitionspartner zur Verfügung stehen. Die Partei wird als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet, was ihre Optionen weiter einschränkt.
Frohnmaier wird von vielen in der Partei als zentraler Führer im bevorstehenden Wahlkampf angesehen. Er ist ein vertrauter Verbündeter der Bundesvorsitzenden Alice Weidel und hat seit 2017 Erfahrung im Bundestag gesammelt. Trotz seiner Ambitionen im Ministerpräsidentenamt wird Frohnmaier nicht in den Landtag einziehen, was einige Kritiker verwundern könnte. Die AfD tritt weiterhin mit einer klaren Ablehnung der bundesweiten Flüchtlingspolitik auf und plant, die Probleme in Baden-Württemberg mit einem „9-Punkte-Sofortprogramm“ anzugehen.
Wahlkampfstrategien und Finanzierungspläne
In den kommenden Monaten will die AfD ihr Programm vorstellen, das unter anderem die Schaffung eines „Baden-Württemberg-Fonds“ umfasst. Dieser Fonds soll finanzielle Mittel für infrastrukturelle Projekte generieren, ohne neue Schulden aufzunehmen. Geplant ist eine Investition in Aktien, Anleihen, Immobilien und erneuerbare Energien, um die Energiepreise durch neue Atomkraftwerke und russisches Gas zu senken. Diese Pläne sind Teil der breiteren Strategie, die AfD als ernstzunehmende Volkspartei zu positionieren.
Die AfD beabsichtigt, in der Migrationspolitik einen Volksentscheid über illegale Migration anzustreben und fordert einen Austritt aus der bundesweiten Flüchtlingsverteilung nach dem Königsteiner Schlüssel. Gleichzeitig möchte die Partei die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland wiederbeleben, um ein starkes Wahlergebnis zu erzielen, das notwendig ist, um ihre Ziele umzusetzen. Laut Tagesschau wird der kommende Wahlkampf auch von bundespolitischen Themen dominiert, die Frohnmaiers Wahlkampfpläne weiter prägen.
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Ort | Heilbronn, Deutschland |
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