Attentat auf Präsidentschaftskandidaten: Uribe Turbay in Lebensgefahr!

Bogotá, Kolumbien - Am Samstag, den 8. Juni 2025, wurde Miguel Uribe Turbay, ein kolumbianischer Senator und möglicher Präsidentschaftskandidat, bei einem Attentat in Bogotá schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich während einer Wahlkampfveranstaltung, als Uribe durch Schüsse zwischen Kopf und Hals getroffen wurde. Die Verletzungen gelten als lebensgefährlich und er musste sofort operiert werden. Laut ersten Berichten hat er die „erste Schlacht gewonnen“, befindet sich jedoch weiterhin in kritischem Zustand, wie Sächsische.de informiert.
Im Zuge der Ermittlungen konnten die Sicherheitskräfte zwei Verdächtige festnehmen, darunter einen Minderjährigen, der mutmaßlich die Schüsse abgefeuert hat. Dieser wurde bei der Festnahme am Bein verletzt und musste ebenfalls operiert werden. Beide Verdächtige hatten mit einem Motorrad den Tatort erreicht. Bisher gibt es jedoch keine Informationen über die Motive oder mögliche Auftraggeber hinter dem Anschlag.
Wer ist Miguel Uribe Turbay?
Miguel Uribe Turbay, geboren 1986 in Bogotá, hat eine beeindruckende akademische und politische Karriere. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universidad de los Andes und erwarb zwei Masterabschlüsse in Politikwissenschaften und öffentlicher Verwaltung an der Harvard Kennedy School. Seit seinem ersten politischen Engagement 2012, als er zum Concejal von Bogotá gewählt wurde, hat er eine Vielzahl an Ämtern und Auszeichnungen erhalten, einschließlich der Anerkennung als einer der besten Gemeinderäte der Stadt. Im Jahr 2018 wurde er von One Young World als einer der zehn einflussreichsten jungen Politiker weltweit ausgezeichnet, berichtet Senado.gov.co.
Als Mitglied des Centro Democrático und später als Senator hat Uribe häufig die Regierung von President Gustavo Petro kritisiert. Er hat sich besonders auf Themen wie Wirtschaft, Sicherheit und die Stärkung der öffentlichen Ordnung konzentriert. Außerdem engagiert er sich für die Verbesserung des Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in abgelegenen Regionen Kolumbiens. Er ist zudem aus einer prominenten Politikerfamilie hervorgegangen; seine Mutter, Diana Turbay, wurde 1991 von Drogenhändlern entführt und ermordet, und sein Großvater, Julio César Turbay, war von 1978 bis 1982 Präsident Kolumbiens.
Der Kontext der Gewalt in Kolumbien
Kolumbien hat eine lange Geschichte des bewaffneten Konflikts, der in den 1960er Jahren begann. Guerillagruppen wie die FARC-EP und ELN traten auf, um gegen soziale Ungerechtigkeit und ungleiche Landverteilung zu kämpfen. Der Bürgerkrieg hat extreme Kluften zwischen Arm und Reich geschaffen, und Gewalt bleibt ein zentrales Problem. Trotz des Friedensabkommens mit der FARC im Jahr 2016, das zu einer Umwandlung der Guerillabewegung in eine politische Partei führte, ist die Situation instabil. Präsident Gustavo Petro, der 2022 an die Macht kam, steht vor der Herausforderung, Friedensreformen voranzutreiben und gleichzeitig gegen ansteigende Gewalt und eine Drogenproblematik zu kämpfen, so bpb.de.
Der aktuelle Zustand der humanitären Krise ist besorgniserregend, mit 9,1 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, wovon 72 % aufgrund von Gewalt betroffen sind. Innerhalb dieser komplexen Gefüge ist Miguel Uribe Turbay eine zentrale Figur, dessen Schicksal nicht nur das politische Klima widerspiegelt, sondern auch die fortwährenden Herausforderungen, vor denen Kolumbien steht.
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Ort | Bogotá, Kolumbien |
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