Bagsdad: Jüdisches Erbe erstrahlt – Grab von Rabbi Isaac wird restauriert!

In Bagdad wird das Grab von Rabbi Isaac Gaon restauriert, um das jüdische Erbe im Irak zu bewahren. Ein Zeichen der Hoffnung für die Gemeinde.
In Bagdad wird das Grab von Rabbi Isaac Gaon restauriert, um das jüdische Erbe im Irak zu bewahren. Ein Zeichen der Hoffnung für die Gemeinde. (Symbolbild/NAG)

Baghdad, Irak - In Bagdad wird ein bedeutendes Stück jüdischer Geschichte restauriert: Der Schrein des Rabbi Isaac Gaon, ein wichtiger Ort des jüdischen Erbes im Irak, erfährt derzeit eine umfassende Wiederherstellung. Die Arbeiten sind Teil eines Projekts der kleinen, aber engagierten jüdischen Gemeinschaft des Landes, die sich um den Erhalt ihrer kulturellen Stätten bemüht. Bis vor kurzem befand sich der Schrein in einem beklagenswerten Zustand, überladen mit Müll, mit einer verrosteten Tür und zerbrochenen Fenstern. Die Restaurierung umfasst edle Marmorkacheln und einen großen Grabstein, auf dem der Name des Rabbiners sowie sein Todesjahr, 688, eingraviert sind. Hinter dem Stein befindet sich zudem eine silberne Menora, ein Symbol des jüdischen Glaubens, das die Bedeutung des Ortes unterstreicht. In der Vergangenheit war die Stätte buchstäblich eine Müllhalde, und das Projekt wird von der jüdischen Gemeinde mit geschätzten Kosten von 150.000 US-Dollar finanziert, wie Al Jazeera berichtet.

Khalida Elyahu, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinschaft im Irak, hat betont, dass eine verstärkte Unterstützung von Seiten der irakischen Behörden notwendig ist, um weitere vernachlässigte Stätten zu restaurieren. Die jüdische Gemeinschaft des Irak hat stark abgenommen und zählt heute nur noch wenige Mitglieder. Tatsächlich gibt es in Bagdad nur noch eine funktionierende Synagoge, jedoch ohne anwesende Rabbiner.

Die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft im Irak

Die jüdische Geschichte im Irak ist tief verwurzelt und reicht bis in die babylonische Gefangenschaft im Jahr 586 v. Chr. zurück, als Juden von Nebukadnezar II. aus dem Königreich Juda verschleppt wurden. Babylonien, das als intellektuelles Zentrum des Judentums galt, beherbergte während über tausend Jahren eine blühende jüdische Gemeinde. Zu den bedeutenden Persönlichkeiten dieser Zeit gehörte Rabbi Isaac selbst, der als wichtiger Finanzbeamter und möglicherweise als Leiter einer jüdischen Akademie fungierte. Weniger bekannt sind jedoch seine religiösen Ansichten oder Details über sein Leben, was seine Figur in der Geschichtsschreibung zu einem Rätsel macht.

In der Blütezeit unter dem Osmanischen Reich machten Juden etwa 40 Prozent der Bevölkerung Bagdads aus. Allerdings änderte sich die Situation dramatisch nach der Gründung des Staates Israel 1948. Über 120.000 Juden lebten damals im Irak, doch fast alle flohen infolge von Verfolgungen und Konflikten in den folgenden Jahrzehnten. Insbesondere der Farhud-Pogrom im Jahr 1941 und diskriminierende Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung führten dazu, dass die meisten Juden ihr Vermögen zurückließen und ins Exil gingen. Heute leben weniger als 100 Juden im Irak, und die jüdische Gemeinschaft ist stark geschrumpft, als Wikipedia dokumentiert.

Der letzte Rabbiner von Bagdad, Rabbi Emad Levy, beschrieb sein Leben zuletzt als eine Form des „Gefängnisdaseins“ aufgrund seiner Angst vor Gewalt. Angesichts der ernsten Lage gibt es nur noch etwa 50 Synagogen und jüdische Stätten im Irak, von denen die meisten in Ruinen oder als Lagerräume genutzt werden. Dennoch gibt es Hoffnung auf eine Renaissance des jüdischen Erbes im Irak, nicht zuletzt dank der Bemühungen von engagierten Gemeindemitgliedern wie Elyahu.

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Ort Baghdad, Irak
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