Wadephul: Friedenslösung für die Ukraine ohne Russland-Niederlage!

Istanbul, Türkei - Am 30. Mai 2025 äußerte sich Außenminister Johann Wadephul in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ zur aktuellen Situation im Ukraine-Konflikt. Er unterstrich, dass das Kriegsziel in der Ukraine nicht die militärische Niederlage Russlands sein kann. Stattdessen glaubt Wadephul, dass der Krieg durch eine Verhandlungslösung beendet werden wird. Dies sei besonders wichtig, um den Einfluss von Nuklearwaffen zu berücksichtigen, die Russland besitzt. Wadephul warnte außerdem vor einer Überschätzung der russischen Kriegsmaschinerie und merkte an, dass die russische Armee trotz hoher Verluste nicht in der Lage ist, die gesamte Ukraine zu erobern.
Besonderen Wert legte Wadephul darauf, dass die Ukraine selbst über ihre Zukunft entscheiden muss, ohne dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. In diesem Kontext zeigte er sich zuversichtlich, dass die USA einen neuen Sanktionsweg gegen Russland unterstützen werden. Dies bezieht sich auf ein Sanktionspaket von US-Senator Lindsey Graham, dem im Senat 80 Unterstützer zur Seite stehen. Wadephul bemerkte auch, dass US-Präsident Donald Trump verärgert über die russischen Angriffe auf die Ukraine ist und daher eine aktive Rolle in der Thematik einnimmt.
Internationale Reaktionen und Friedensverhandlungen
Die politische Lage bleibt angespannt, während Macron am 17. Mai 2025 einen weiteren Austausch mit Trump plant. Kanzler Merz äußerte Bedauern über die langsamen Fortschritte bei den Friedensbemühungen und sah die Verantwortung klar bei Moskau. Macron warf seiner italienischen Kollegin Meloni vor, Falschinformationen über ein Treffen zur Ukraine verbreitet zu haben, und erklärte, dass es bei den Verhandlungen nicht um militärische Truppeneinsätze gehe, sondern um Frieden und einen Waffenstillstand.
In Istanbul fanden Gespräche statt, die allerdings mit Skepsis betrachtet wurden. Es wurde vereinbart, einen Gefangenenaustausch durchzuführen, jedoch setzten die Angriffe während der Verhandlungen unvermindert fort. Während Russland angibt, mit den Ergebnissen der Gespräche zufrieden zu sein, äußerte der ukrainische Präsident Selenskyj, dass die Chance auf Frieden verpasst wurde und forderte zudem mehr internationale Sanktionen gegen Russland.
Die geopolitischen Spannungen
Das geopolitische Zusammenspiel ist komplex. Die Ukraine strebt die Rückgewinnung aller von Russland besetzten Gebiete an, einschließlich der Krim. Gleichzeitig planen Russland und Belarus Militärmanöver. Ungeachtet der Forderungen zur Rückgabe besetzter Gebiete lehnt Russland Zugeständnisse ab und verlangt von der Ukraine einen offiziellen Verzicht auf einen NATO-Beitritt sowie eine „Entmilitarisierung“ der Ukraine.
Die USA und Europa unterstützen die Position Kiews, während die EU versucht, ein Mitspracherecht bei zukünftigen Friedensverhandlungen zu erlangen. Die Diskussionen um eine mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine bleiben ein langfristiges Ziel, auch wenn die Aussicht auf einen Beitritt derzeit ungewiss ist. Dies wird durch die sich wandelnde Position der USA unter Präsident Trump, der mehr Zugeständnisse von der Ukraine fordert, zusätzlich erschwert.
Einige europäische Führer erwägen den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine, während die Mehrheit dies für zu gefährlich erachtet. Ein Sondergipfel der EU steht bevor, um offene Fragen zur Sicherheit Europas zu klären, während die USA sich möglicherweise aus der Militärhilfe zurückziehen könnten. Inmitten dieser Unsicherheiten bleibt die internationale Gemeinschaft gefordert, Lösungen für den anhaltenden Konflikt zu finden.
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Ort | Istanbul, Türkei |
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