Mauresmo genervt: Frauen im Tennis abends weiter benachteiligt!

Amélie Mauresmo reagiert genervt auf die Diskussion über Frauen-Matches bei den French Open 2025 und erklärt die Ansetzungen.
Amélie Mauresmo reagiert genervt auf die Diskussion über Frauen-Matches bei den French Open 2025 und erklärt die Ansetzungen. (Symbolbild/NAG)

Paris, Frankreich - Amelie Mauresmo, die Turnierdirektorin der French Open, hat ihrer Genervtheit über die anhaltenden Diskussionen zur Besetzung der Abendspiele Ausdruck verliehen. Jedes Jahr wird das Thema neu aufgerollt, besonders seit der Einführung der Night Sessions vor vier Jahren, die von den Kritikern dafür gerügt wird, dass nur selten Frauen-Matches in den Abendstunden stattfinden. Von den 47 abendlichen Partien auf dem Court Philippe-Chatrier seit 2021 waren lediglich vier für die Damen vorgesehen. Diese Diskrepanz hat zu Unmut bei Spielerinnen und Tennisfans geführt.

Die tunesische Spielerin Ons Jabeur äußerte sich laut Mauresmo kritisch über die Ansetzungen und wies darauf hin, dass zahlreiche talentierte Spielerinnen es wert seien, auf dieser großen Bühne zu spielen. Mauresmo verteidigt die geringe Anzahl an Frauen-Matches und erklärt, dass diese kürzer sein könnten, da sie nur über zwei Gewinnsätze ausgetragen werden.

Einfluss der Fernsehverträge

Ein zentraler Punkt der Kontroverse ist der Einfluss des Streamingdienstes Amazon Prime auf die Spielpläne. Vorab wurden die Übertragungsrechte für alle Nachtsitzungen bis 2027 an Amazon vergeben, was zur Bedingung führt, dass in der besten Sendezeit nur eine Partie gezeigt werden kann. Diese Entscheidung wurde von Mauresmo so verteidigt, dass die Zuschauer in Paris typischerweise nach der Arbeit und dem Abendessen zur Veranstaltung kommen und folglich der Beginn der Nachtsitzungen um 20:00 oder 20:30 Uhr erfolgen sollte. Die Vorstellung, sowohl Damen- als auch Herren-Spiele am Abend anzusetzen, wurde von Mauresmo abgelehnt.

Coco Gauff, eine weitere prominente Spielerin, hat vorgeschlagen, die Nachtsitzungen früher zu beginnen und jeweils ein Frauen- sowie ein Männer-Match zu spielen, um mehr Gleichheit in der Planung zu schaffen. Dennoch bleibt Mauresmo bei ihrer Position, dass es zwei Matches in der Nachtsitzung sind, die problematisch enden könnten, wenn diese zu spät stattfinden.

Vorurteile in der Sportberichterstattung

Die Antwort von Mauresmo auf die Frage, ob die ungleiche Ansetzung eine negative Botschaft an Frauen sende, war ein Achselzucken. In Paris wurden bisher nur männliche Tennisprofis auf Werbeplakaten abgebildet, was zur Diskussion über die Sichtbarkeit von Frauen im Sport führt. Eine weitere Perspektive auf diese Problematik findet sich in der Analyse von Frauen in der Sportberichterstattung, die auf die häufige Vernachlässigung weiblicher Athleten hinweist und für mehr Gleichheit in der medialen Präsenz plädiert. Wie bereits erwähnt, könnte ein Frauenmatch in der letzten Woche des Turniers möglicherweise eine bessere Position erhalten, was in früheren Wettbewerben nicht der Fall war.

Seit der Einführung der Nachtsitzungen im Jahr 2021 wurden Frauen nur viermal stark in den Abendspielen berücksichtigt, während im Jahr 2023 Aryna Sabalenka ein Abendmatch erhielt, danach jedoch alle 20 Nachtsitzungen für Männer reserviert waren. Die Debatte darüber, wie Frauen im Tennis behandelt werden, bleibt somit ein brisantes Thema, das sowohl in der Sportwelt als auch in der Öffentlichkeit immer wieder für Aufsehen sorgt.

Für weitere Aspekte zur Rolle von Frauen in der Sportberichterstattung und zur aktuellen Diskussion kann der interessierte Leser die Analyse auf Journalistinnen nachlesen.

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Ort Paris, Frankreich
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