Maduro feiert Wahlsieg: Frieden oder Farce in Venezuela?

Bei den Wahlen in Venezuela am 26.05.2025 erzielt das Regierungslager unter Maduro 82,7% der Stimmen, während die Opposition boykottiert.
Bei den Wahlen in Venezuela am 26.05.2025 erzielt das Regierungslager unter Maduro 82,7% der Stimmen, während die Opposition boykottiert. (Symbolbild/NAG)

Venezuela - Bei den jüngsten Parlaments- und Regionalwahlen in Venezuela hat das Regierungslager um Präsident Nicolás Maduro einen überwältigenden Sieg gefeiert. Laut der venezolanischen Wahlbehörde CNE erhielt die sozialistische Regierungspartei PSUV zusammen mit ihren Verbündeten rund 82,7 Prozent der Stimmen, während kleinere Oppositionsparteien etwa 17 Prozent der Stimmen gewinnen konnten. Die Wahlbeteiligung hingegen betrug lediglich etwa 43 Prozent, was von der Opposition als ein Zeichen für die geringe Unterstützung des Regimes interpretiert wird. Einige Umfragen, wie von Delphos, schätzen sogar, dass nur rund 15 Prozent der Wähler tatsächlich zur Urne gingen, was die Glaubwürdigkeit der Wahl infrage stellt.

Präsident Maduro bezeichnete den Wahlausgang als „Sieg des Friedens und der Stabilität“. Von den 24 Gouverneursposten gingen 23 an Kandidaten des Regierungslagers. Die größten Oppositionsparteien hatten jedoch zum Boykott der Wahlen aufgerufen und diese als Farce kritisiert. Diese Boykottaufrufe waren Teil eines breiteren Protestes gegen die Regierung, die seit den Präsidentschaftswahlen 2024 in der Kritik steht, die als betrügerisch angesehen werden.

Opposition und internationale Kritik

In Vorbereitung auf die Wahlen kam es zu einer Verhaftungswelle, bei der mehr als 70 Menschen, darunter der Oppositionspolitiker Juan Pablo Guanipa, festgenommen wurden. Die Regierung beschuldigt die Festgenommenen, terroristische Anschläge geplant zu haben, um den Wahltag zu stören. Über 400.000 Sicherheitskräfte waren mobilisiert, um die Wahl zu sichern und etwaige Unruhen zu verhindern.

Internationale Beobachter, einschließlich der USA und der EU, zweifeln die Fairness und die Transparenz des Wahlprozesses an. Ausländische Journalisten erhielten keine Visa zur Berichterstattung über die Wahlen, was die einseitige Informationslage weiter verstärkt. Darüber hinaus ist die Regierung unter Druck, die Wahlunterlagen der umstrittenen Präsidentschaftswahlen von 2024 zu veröffentlichen, welche von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wurden.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Die aktuelle politische Situation in Venezuela ist eng verknüpft mit einer tiefen wirtschaftlichen und sozialen Krise. Korruption, Missmanagement und internationale Sanktionen haben zu einer massiven Abwanderung beigetragen; über sieben Millionen Venezolaner haben in den letzten Jahren das Land verlassen. Die UN-Wirtschaftskommission berichtete im vergangenen Jahr von einem wirtschaftlichen Wachstum, das jedoch durch stark erhöhte Inflationsraten und Armut stark relativiert wird. Rund 52 Prozent der Bevölkerung lebten 2023 in mehrdimensionaler Armut.

Die Entwicklung Venezuelas zu einer Autokratie begann unter dem ehemaligen Präsidenten Hugo Chávez und setzt sich unter Maduro fort. Wahlrecht und Wahlsystem wurden seit 2015 manipuliert, und die Nationalversammlung, die 2015 gewählt wurde, wurde entmachtet. Trotz der Herausforderungen, vor denen Venezuela steht, wird das Maduro-Regime weiterhin von Ländern wie Kuba, Russland und China gestützt, während es gleichzeitig Sanktionen von den USA und der EU ausgesetzt ist.

In diesem spannungsreichen politischen Klima bleibt die Zukunft Venezuelas ungewiss. Die Wahlen markieren nicht nur einen weiteren Schritt in der politischen Landschaft des Landes, sondern auch in der anhaltenden Krise, die die Thiessenschaft und Stabilität der Region gefährdet. Die internationalen Reaktionen auf das Wahlergebnis sind geteilt, wobei einige Staaten Maduro gratulierten, während andere den Oppositionskandidaten Edmundo González als legitimen Sieger anerkennen.

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Ort Venezuela
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