Alarm im Garten! Vögel in Bayern: Rekordrückgang bei Feldsperlingen!

Die „Stunde der Gartenvögel“ 2025 zeigt besorgniserregende Rückgänge bei Vogelarten in Bayern. Ursachen und Lösungen werden diskutiert.
Die „Stunde der Gartenvögel“ 2025 zeigt besorgniserregende Rückgänge bei Vogelarten in Bayern. Ursachen und Lösungen werden diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Bayern, Deutschland - Die Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ hat in diesem Jahr ernüchternde Ergebnisse produziert. Laut PNP wurden im Durchschnitt nur 26 Vögel pro Garten beobachtet, was einem Rückgang von acht Vögeln im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht. Diese Zahl ist die niedrigste, die seit Beginn der Zählaktion verzeichnet wurde. Die Abnahme vieler Vogelarten in Städten und Dörfern in Bayern setzt sich somit fort.

Die Hauptprobleme, die zur Verringerung der Vogelpopulationen beitragen, sind ein Mangel an Verstecken, Brutplätzen und insbesondere Nahrungsquellen. Der Feldsperling und der Grünfink sind dabei besonders betroffen. Der Feldsperling leidet unter Nahrungsmangel, da heimische Wildkräuter, die essentielle Nahrungsquellen bieten, zurückgehen und der Einsatz von Pestiziden die Situation verschärft. Der Grünfink könnte zudem durch verschiedene Krankheitserreger beeinträchtigt werden.

Negative Trends bei verschiedenen Vogelarten

Die Ergebnisse des Zähl- und Meldezeitraums, der am 19. Mai endete, zeigen negative Trends bei zahlreichen Vogelarten, wie dem Feldsperling und Amseln. Über 1,1 Millionen Vögel wurden in knapp 40.000 Gärten und Parks in Deutschland gezählt, wobei im Durchschnitt fast zwei Vögel weniger pro Garten registriert wurden als im Vorjahr, wo es ca. 30 Vögel waren. Dies berichtet NABU.

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Amselpopulation, die laut NABU-Vogelexperte Martin Rümmler durch Faktoren wie Krankheiten, Nahrungsmangel und Klimabedingungen negativ beeinflusst wird. Das Usutu-Virus hat in Norddeutschland zu einem Rückgang von 31% bei Amsel-Sichtungen geführt. Auch bei den Schwalben zeigen sich rückläufige Tendenzen, mit einem Minus von 9% bei Rauch- und Mehlschwalben sowie 6% bei Mauerseglern.

Bedeutung städtischer Lebensräume für Vögel

Die Urbanisierung verändert die natürlichen Lebensräume vieler Vogelarten erheblich. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung hat ergeben, dass die Häufigkeit von Beutetieren wie Insekten und Spinnen entscheidend für die Vogelvielfalt in städtischen Gebieten ist. Die Verfügbarkeit dieser natürlichen Nahrungsquellen hat positiven Einfluss auf die Vielfalt der Vögel, besonders bei niedrigem bis mittlerem Urbanisierungsgrad, wie in IZW festgestellt wurde.

Leider leidet die Vogelvielfalt in stark urbanisierten Gebieten, wo anpassungsfähige Arten dominieren. Wissenschaftler empfehlen, Gärten als Lebensräume für Vögel zu gestalten. Dazu zählen heimische Wildblumen, Beerensträucher, dichte Hecken und Totholz. Solche Maßnahmen können Gärten in grüne Oasen verwandeln, die nicht nur Vögeln, sondern auch anderen Tieren und Pflanzen im Siedlungsraum wichtige Funktionen bieten.

Die Vogelzählung ist somit nicht nur ein zeitlich begrenztes Projekt, sondern ein wichtiges Citizen-Science-Projekt, das seit 21 Jahren durchgeführt wird, um die wiederkehrenden Entwicklungen in der Vogelpopulation zu beobachten und Lösungsansätze zum Schutz dieser Arten zu entwickeln.

Details
Ort Bayern, Deutschland
Quellen