Schockierende Strafe: Ex-Goldman-Banker nach 1MDB-Skandal nur 2 Jahre!

Malaysia - Tim Leissner, der ehemalige Banker von Goldman Sachs, wurde am Donnerstag zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Diese Entscheidung des Brooklyn Federal Court steht im Zusammenhang mit dem 1MDB-Skandal, einem der größten Korruptionsfälle in der Geschichte Malaysias, bei dem schätzungsweise 4,5 Milliarden US-Dollar veruntreut wurden. Malaysia’s Commodities Minister Johari Abdul Ghani bezeichnete die Strafe als zu milde und forderte eine härtere Bestrafung für Leissner, der als „einer der Drahtzieher“ des Plans gilt. Richterin Margo Brodie bezeichnete Leissners Verhalten als „dreist und kühn“, während der Verurteilte sich emotional für seine Taten entschuldigte.
Leissner, deutscher Herkunft und ehemaliger Vorsitzender von Goldman Sachs in Südostasien, hatte bereits 2018 ein Geständnis zu Bestechung und Geldwäsche abgelegt. Er gab zu, im Rahmen des 1MDB-Skandals etwa 2 Milliarden US-Dollar an Bestechungsgeldern an ausländische Beamte gezahlt und 1 Milliarde US-Dollar an Kickbacks verteilt zu haben. US-Staatsanwälte hatten aufgrund seiner „außergewöhnlichen“ Unterstützung der Ermittlungen um eine milde Strafe gebeten.
Hintergrund des 1MDB-Skandals
Der 1MDB-Fonds, der gegründet wurde, um ausländische Investitionen für Energie- und Infrastrukturprojekte in Malaysia zu gewinnen, wurde von Beamten und Bankern missbraucht. Über 4,5 Milliarden US-Dollar der über 6,5 Milliarden US-Dollar, die durch Anleiheverkäufe für 1MDB gesammelt wurden, wurden nach Schätzungen von malaysischen und US-Behörden gestohlen. Diese Gelder wurden unter anderem für extravagante Käufe wie Luxusartikel und den Film „The Wolf of Wall Street“ verwendet.
Der Skandal hatte weitreichende Auswirkungen und trug zur Abwahl des ehemaligen malaysischen Premierministers Najib Razak im Jahr 2018 bei. Najib wurde später wegen Amtsmissbrauchs verurteilt und zu 12 Jahren Haft verurteilt. Leissner war auch ein Schlüsselzeuge im Prozess gegen seinen ehemaligen Kollegen Roger Ng, der im März 2023 zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Reaktionen und zukünftige Schritte
Nach dem Urteil äußerte Leissner Bedauern über die negativen Auswirkungen auf das malaysische Volk, welches die „realen Opfer“ des betrügerischen Plans seien. Obwohl er zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt wurde, hat das US-Justizministerium bereits angekündigt, dass er seine Strafe am 15. September antreten wird. Zuvor hatten seine Anwälte beantragt, ihn in das Bundesgefängnis in Otisville, New York, zu überstellen.
Der Fall hat auch Auswirkungen auf Goldman Sachs, das kürzlich eine Einigung von 3,9 Milliarden US-Dollar mit der malaysischen Regierung erzielt hat. Diese Vereinbarung betrifft die Rolle der Bank im 1MDB-Skandal und beinhaltet eine Barzahlung von 2,5 Milliarden US-Dollar sowie die Garantie, dass Malaysia mindestens 1,4 Milliarden US-Dollar aus zurückgewonnenen Vermögenswerten erhält. Goldman bezeichnete diese Einigung als einen wichtigen Schritt zur Klärung der Angelegenheit.
Der Skandal wird weiterhin weltweit untersucht, und es stehen potenzielle Anklagen gegen Goldman Sachs in den USA im Raum. Beamte haben betont, dass die Zusammenarbeit der Bank mit den Ermittlungen entscheidend war. Währenddessen bleibt der mutmaßliche Drahtzieher des Skandals, der malaysische Finanzier Low Taek Jho, flüchtig und wird weiterhin gesucht.
Zusammenfassend zeigt der Fall Leissner die tiefen Verstrickungen und die weitreichenden Konsequenzen des 1MDB-Skandals, das nicht nur Malaysia, sondern auch internationale Finanzinstitutionen betrifft.
Weitere Informationen über die Hintergründe bieten folgende Artikel: Al Jazeera, India Today und BBC News.
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Ort | Malaysia |
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