US-Botschafter: Syrisch-israelischer Konflikt könnte bald enden!

Madschdal Schams, Syrien - Am 29. Mai 2025 besuchte Thomas Barrack, der US-Sonderbeauftragte für Syrien, die syrische Hauptstadt Damascus und lobte dabei die interimistische Regierung. Barrack äußerte, dass der Konflikt zwischen Israel und Syrien „lösbar“ sei und forderte einen Dialog, um zu einer friedlichen Lösung zu gelangen. Besonderes Augenmerk legte er auf den Vorschlag, mit einem Nichtangriffspakt zu beginnen und über Grenzen und Gebietsfragen zu diskutieren. Dieser Besuch ist Teil der Bemühungen der USA, die Beziehungen zu Syrien unter der neuen Regierung neu zu gestalten. Erst vor kurzem wurden die amerikanischen Sanktionen gegen Syrien nach fast 14 Jahren Krieg aufgehoben, dem die Europäische Union in Kürze folgte. Diese Entwicklungen stellen einen bedeutenden Wandel in den politischen Dynamiken der Region dar, berichtete Al Jazeera’s Mahmoud Abdel Wahed.
Die US-Regierung hat zudem angekündigt, dass Syrien nicht länger als staatlicher Unterstützer von Terrorismus betrachtet werden soll, was Barrack teilweise dem Ende der Herrschaft von Bashar al-Assad zuschreibt. Allerdings heben er und andere Kommentatoren hervor, dass eine sechsmonatige Überprüfungsfrist durch den Kongress erforderlich ist, bevor diese Einstufung vollständig eingetragen werden kann. Damit soll der neuen syrischen Regierung die Chance gegeben werden, ohne externe Einmischung oder Bedingungen zu zeigen, dass sie eine positive Entwicklung anstrebt. Ein bemerkenswerter Schritt dabei ist das Treffen des syrischen Außenministers Asaad al-Shaibani mit westlichen Vertretern, das die Wirtschaft des Landes ankurbeln könnte.
Historische Spannungen und aktuelle Konflikte
Der Konflikt zwischen Israel und Syrien ist ganz anders geartet. Seit der 1967er Arabisch-Israelischen Krieg und der anschließenden Besetzung der Golanhöhen sind die Beziehungen von Spannungen geprägt. Israel hat in den letzten Jahren wiederholt militärische Aktionen in Syrien unternommen. Im Jahr 2024 machte Israel die Hisbollah für einen Raketenangriff auf die Golanhöhen verantwortlich, bei dem mindestens zwölf Menschen, darunter Kinder und Jugendliche, ums Leben kamen. Der Raketeinschlag ereignete sich auf einem Fußballplatz in Madschdal Schams und führte zu Verletzten sowie einem massiven Einsatz von Rettungskräften vor Ort. Die Militärauslagen drücken die aktuelle Anspannung in der Region aus, berichtet Tagesschau.
Die Golanhöhen sind für Israel von strategischer Bedeutung und seit ihrer Annexion im Jahr 1981 international nicht anerkannt. Während Israel die Kontrolle über das Gebiet behauptet, fordert Syrien die Rückgabe bis zur Linie von 1967, was Israel vermeiden möchte. Präsident Assad sieht die Rückgabe des Golans als zentralen Punkt für jegliche Friedensverhandlungen. Da der Syrische Präsident gesundheitlich angeschlagen ist, hat ein Machtkampf um seine Nachfolge begonnen. Die Erleichterung des internationalen Drucks durch einen möglichen Friedensvertrag könnte die Position seines Sohnes Bashar stärken, der als Nachfolger vorbereitet wird.
Die Rolle der Bevölkerung und der Siedler
Die inneren Dynamiken in Israel sind ebenfalls komplex. Um den Golan kursiert der Slogan „Das Volk ist mit dem Golan“, um breite Unterstützung für das besetzte Gebiet zu demonstrieren. Rund 18.000 jüdische Siedler leben dort, viele von ihnen stehen den Friedensverhandlungen skeptisch gegenüber. Ministerpräsident Ehud Barak hat Verständnis für die Ängste der Siedler, betont jedoch, dass Frieden auch immer mit Kompromissen verbunden ist. Die Wasserrechte in der Region, insbesondere die des Sees Genezareth, sind ein weiterer zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen. Diese Themen spiegeln den nationalen Stolz und den Wunsch der Syrer wider, nicht nur ihr Land zurückzugewinnen, sondern auch ein besseres Leben in Frieden und Respekt zu führen.
In Anbetracht dieser politischen Turbulenzen und der anhaltenden Konflikte in der Region bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen Syrien und Israel weiterentwickeln und ob die Gespräche tatsächlich zu einem stabilen Frieden führen können, der den Forderungen beider Seiten gerecht wird.
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Ort | Madschdal Schams, Syrien |
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