Schulplatzchaos in Berlin: Tausende Siebtklässler kämpfen um Plätze!
Schulplatzchaos in Berlin: Tausende Siebtklässler kämpfen um Plätze!
Berlin, Deutschland - In Berlin zieht ein Schulplatzmangel die Spirale der Herausforderungen weiter an. Im Sommer 2025 stehen etwa 17.000 künftige Siebtklässlerinnen und Siebtklässler vor der Entscheidung, auf eine Oberschule zu wechseln – das sind rund 2.000 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig verzeichnet die Hauptstadt einen gravierenden Wechsel in der Nachfrage: Die Plätze an Gymnasien sind zwar nach wie vor begehrt, doch die große Welle an Anmeldungen rollt nun Richtung Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen. Dies berichtet tagesschau.de.
Im vergangenen Jahr waren noch etwa 14.000 Schülerinnen und Schüler an Oberschulen und rund 11.000 an Gymnasien untergebracht. Der Schulplatzmangel hat sich jedoch katastrophal verschoben: Bezirke wie Pankow hatten bereits einen Defizit von 300 Schulplätzen erkannt. Die neue Notengrenze von 2,2 für Gymnasialanmeldungen hat zusätzlich Druck auf die Sekundarschulen erzeugt, etwa in Friedrichshain-Kreuzberg, wo sich mehr als 100 Anmeldungen im Vergleich zum Vorjahr angesammelt haben. Die Sekundarschulleitervereinigung teilt diese Einschätzung und ruft zur Schaffung neuer Platzmöglichkeiten auf, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
Gegenseitige Unterstützung der Bezirke
Die Bezirke in Berlin scheinen sich in der Krisensituation gegenseitig zu helfen, um eine rechtzeitige Unterbringung der künftigen Schüler zu gewährleisten. Mehr als 90 Prozent der angehenden Siebtklässlerinnen und Siebtklässler konnten ihren Platz an einer Wunschschule finden. Doch noch gibt es viel zu tun: Über 20.000 Schulplätze fehlen aktuell im gesamten städtischen Raum, wie aus einem aktuellen Sachstandsbericht zum Schulmonitoring hervorgeht. Der Vorsitzende der GEW Berlin, Tom Erdmann, beklagt die Herausforderungen und die verzögerten Sanierungsmaßnahmen, die ebenfalls zu einem weiteren Verlust von Schulplätzen führen könnten. Ein Beispiel dafür ist die Anna-Lindh-Grundschule in Wedding, die aufgrund von Schimmelbefall bis Jahresende schließen musste, was 700 Grundschülerinnen und -schüler in ein Bürogebäude verlagert.
Neue Wege in der Schulplatzschaffung
Um der Situation gerecht zu werden, werden an zahlreichen Schulen, wie etwa an der Friedensburg-Oberschule in Charlottenburg-Wilmersdorf, zusätzliche Klassen eingerichtet. Bislang wurden dort 305 Bewerbungen für nur 104 Plätze registriert. Selbst mit dieser proaktiven Herangehensweise wird eine echte Lösung erst in den kommenden Jahren erwartet, da geburtenschwächere Jahrgänge in Kitas eintreten.
Eine langfristige Planung für die Schulsanierung und -neubauten ist unumgänglich. Es sind nicht nur 10.179 Grundschulplätze und 9.579 Plätze an weiterführenden Schulen, die fehlen – auch der Mangel ist regional ungleich verteilt, wie die Zahlen aufzeigen. Während Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln einen kleinen Überhang haben, kämpfen viele andere Bezirke mit massiven Defiziten.
Der Druck wächst, und die Politik ist gefordert. Ein milliardenschweres Programm zur Förderung von Brennpunktschulen könnte dabei ein Hoffnungsschimmer sein, denn 180 Schulen in Berlin profitieren von diesen Mitteln.
Der Schlüssel zur Verbesserung liegt in einer klugen Kombination aus Neubauten, Sanierungen und flexiblen Lösungen, um auch in der Zukunft für ausreichend Schulplätze zu sorgen. Die Entwicklung in Berlin bleibt spannend, doch die Zeit drängt.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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