Schulweg-Sicherheit in Werder: Eltern fordern sofortige Maßnahmen!
Schulweg-Sicherheit in Werder: Eltern fordern sofortige Maßnahmen!
Werder (Havel), Deutschland - In Werder (Havel) tut sich gerade einiges, wenn es um die Sicherheit auf den Schul- und Kitawegen geht. Berater des Büros „Complan Kommunalberatung“ haben ein umfassendes Konzept erstellt, das darauf abzielt, die Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche an Kitas und Schulen zu verbessern. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass trotz insgesamt sicher eingestufter Verkehrssituationen Umfragen ergeben haben, dass viele Eltern und Kinder diesen Weg als „eher unsicher“ oder sogar „sehr unsicher“ empfinden. An der Carl von Ossietzky Schule gaben 49 Prozent der Befragten an, unsicher zu sein, an den Kitastandorten sind es sogar 59 Prozent. In den Augen vieler ist der Mangel an Zebrastreifen oder Ampeln, wie etwa an der Potsdamer Straße, ein erhebliches Sicherheitsrisiko, das unbedingt angegangen werden muss. Zudem gibt es auch Beschwerden über Gehwege, die in einem desolaten Zustand sind, wie am Hort Stadtstrolche im Hohen Weg, wo parkende Autos die Durchgänge verengen und eine Barriere für zahlreiche Fußgänger darstellen. Verbesserungen an solchen Brennpunkten sind dringend erforderlich, um den Schulweg sicherer zu gestalten.
Das Konzept schlägt eine Reihe von Maßnahmen vor, die nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer verbessern sollen. Dazu gehören:
- Die Installation von Fußgängerüberwegen und Querungshilfen.
- Markierungen mit verkehrsrechtlichen Anordnungen.
- Eine Reduzierung der Geschwindigkeiten in den betroffenen Gebieten.
- Einrichtung von Schutzstreifen für Radfahrer.
- Den Ausbau und die Sanierung der Gehwege.
- Die Schaffung von sicheren Fahrradabstellanlagen und Abstellmöglichkeiten für Eltern mit Fahrrädern oder Lastenfahrrädern.
Rechtsgutachten zu Schulstraßen
Ein weiterer Schritt in Richtung sicherer Schulwege zeigt sich durch ein aktuelles Rechtsgutachten, das vom Aktionsbündnis, bestehend aus unter anderem dem Kidical Mass Aktionsbündnis, dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD), veröffentlicht wurde. Dieses Gutachten beleuchtet die rechtlichen Möglichkeiten für Kommunen zur Einrichtung von Schulstraßen und zeigt auf, wie temporäre oder dauerhafte Lösungen umgesetzt werden können. Beispielsweise können während der Schulbeginn- und Endzeiten Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt werden, um den Schulkindern einen sicheren Weg zu ermöglichen.
Aktuell gibt es in Deutschland nur 73 Projekte dieser Art, dennoch erfreuen sich Schulstraßen in Städten wie Köln, Berlin und Bonn großer Beliebtheit. In Köln starteten 2023 Pilotprojekte an vier Schulen, die als Vorbild für weitere Städte dienen. Die Notwendigkeit einer Reform des Straßenverkehrsrechts wird immer klarer, um die Voraussetzungen für eine kinderfreundliche Mobilität zu schaffen. Es ist ein dringendes Bedürfnis, die rechtlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Sicherheit für die kleinsten Verkehrsteilnehmer besser gewährleistet ist.
Mobilitätswende aus Kinderperspektive
Das Aktionsbündnis fordert zudem verbindliche Zielvorgaben für Bund, Länder und Kommunen, um die Schulmobilität zu verbessern. Ein „Mobilität aus Kinderperspektive denken“ wird als zentrale Thematik herausgestellt. Vor diesem Hintergrund hat die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) bereits wichtige rechtliche Hürden abgebaut und den Kommunen neue Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um entsprechende Maßnahmen sicher und effizient umzusetzen.
Mit über 125.000 Teilnehmenden an über 550 Aktionswochen im Frühjahr 2025 zeigen sich die Initiativen für eine sichere und aktive Mobilität von Kindern als stark verwurzelt und engagiert. Das Thema Schulstraßen ist nicht nur eine lokale Herausforderung in Werder (Havel), sondern spiegelt einen landesweiten Trend wider, der dringend auf eine positive Veränderung drängt. Es liegt also vieles in der Hand der Städte und Gemeinden, diesen Weg zu gehen – oder besser gesagt, zu fahren.
Für mehr Informationen und aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema können Interessierte die detaillierten Berichte auf maz-online.de, zu-fuss-zur-schule.de und auf kinderaufsrad.org nachlesen.
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Ort | Werder (Havel), Deutschland |
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