Emotionale Hommage an Margot Friedländer: Für Menschenrechte eintreten!

Emotionale Hommage an Margot Friedländer: Für Menschenrechte eintreten!

Berlin, Deutschland - Am 13. Juli 2025 fand eine emotionale Hommage im Berliner Ensemble statt, um Margot Friedländer, die am 9. Mai 2025 verstorben ist, zu ehren. Friedländer war eine beeindruckende Persönlichkeit und Überlebende des Holocaust, die ihr Leben dem Kampf gegen Antisemitismus und für die Menschlichkeit gewidmet hat. An diesem besonderen Abend standen sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und die Notwendigkeit, die Lehren aus der Vergangenheit zu bewahren, im Mittelpunkt.

In einer bewegenden Veranstaltung, die von Publizist Michel Friedman initiiert wurde, hoben zahlreiche Künstler und Redner die Bedeutung von Menschlichkeit in Krisenzeiten hervor. Die Sängerin Sophie Hunger präsentierte einen neuen Song, der sich mit dem Bewahren der Menschlichkeit auseinandersetzt. Schauspielerin Pauline Knof las Friedländers Rede aus dem EU-Parlament von 2022 vor, in der sie eindringlich Respekt für alle Menschen fordert und vor der Gefährdung der Demokratie warnt. Matthias Brandt setzte mit seiner Lesung aus Sebastian Haffners autobiografischer Erzählung „Geschichte eines Deutschen“ ein weiteres Zeichen für das Gedenken an die Vergangenheit.

Ein Blick auf die Botschaften von Margot Friedländer

Friedländer, geboren 1921 in Berlin, war die einzige Überlebende ihrer Familie während des Holocaust und lebte 64 Jahre in den USA, bevor sie nach Deutschland zurückkehrte. Sie war eine eindringliche Stimme gegen den wieder aufkommenden Antisemitismus, besonders in der heutigen Zeit, die sie mit den finsteren Tagen des Nationalsozialismus vergleicht. „Ich will kein Schweigen mehr, sondern eine klare Haltung,“ betonte sie in einem Interview und sprach über die wachsende Angst unter Jüdinnen und Juden in Deutschland, insbesondere nach dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Ihre Botschaft war klar: Menschlichkeit und Respekt sollten die Grundlage jeder Gesellschaft bilden.

Der Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, stellte fest, dass es unsere Verantwortung ist, Friedländers Botschaft weiterzutragen und aktiv gegen Antisemitismus und rechtsextreme Bewegungen zu kämpfen. Friedman kritisierte die oberflächliche Verehrung Friedländers und forderte eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Botschaften, die weiterhin von hoher Relevanz sind.

Erinnerung lebt weiter

Der Abend im Berliner Ensemble war nicht nur eine Hommage an eine bewundernswerte Frau, sondern auch eine wichtige Mahnung für die Gesellschaft. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, betonte anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus die Verantwortung von Staat und Gesellschaft, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus seien nach wie vor wirkmächtig, und es sei entscheidend, Menschenrechte im Hier und Jetzt zu bestärken.

Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit, Bildung über die Vergangenheit sowie den Schutz der Gedenkstätten und deren Bildungsarbeit zu fördern. Gedenkstätten sind Orte, an denen Geschichte begreifbar gemacht wird und zur Reflexion anregt. Leider sind sie zunehmenden rechtsextremen Übergriffen ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, künftigen Generationen die Bedeutung der Erinnerung und das Engagement für eine menschliche Gesellschaft weiterzugeben.

Margot Friedländer bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, dass jede Generation die Aufgabe hat, sich für die Werte von Menschlichkeit und Demokratie einzusetzen. Ihr Wirken ermutigt die junge Generation, Menschlichkeit zu zeigen, unabhängig von Hautfarbe oder Religion.

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OrtBerlin, Deutschland
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