Neuruppiner Schüler glänzen: Landessieger beim Geschichtswettbewerb!

Neuruppiner Schüler glänzen: Landessieger beim Geschichtswettbewerb!
Neuruppin, Deutschland - In einer beeindruckenden Leistung haben acht Zwölftklässler der Evangelischen Schule Neuruppin beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten den Titel des Landessiegers errungen. Ihr Video mit dem Titel „Grenzen! Los?“ befasst sich eingehend mit dem Thema Mauerbau und Mauerfall und zeigt Interviews mit Großeltern, die ihre Erlebnisse in dieser bewegten Zeit teilen. Laut maz-online.de wurde unter anderem die Oma von Jette Pinsetzki interviewt, die auf der Ostseite der Berliner Mauer lebte. Hinter diesem Projekt steht Simon Spill, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter im Brandenburg-Preußen Museum, der die Schüler in ihrer Recherche unterstützt hat.
Das über zwölf Minuten lange Video wird nicht nur als Wettbewerbseinreichung, sondern auch im Geschichtsunterricht der Schule verwendet. Der Geschichtswettbewerb, der seit 1973 von der Körber-Stiftung durchgeführt wird, hat zum Ziel, das Geschichtsbewusstsein bei jungen Menschen zu fördern. In diesem Jahr gab es in Brandenburg insgesamt 74 Beiträge, deutschlandweit sogar 2289, was einen neuen Rekord darstellt.
Ein Rückblick auf die Teilnehmenden
Die Evangelische Schule Neuruppin ist in der Vergangenheit bereits viermal als Landessieger hervorgegangen, doch der Bundessieg bleibt bislang aus. Die Auszeichnung der Landessieger wird Ende September in Potsdam stattfinden, während die Bundespreise am 11. November im Schloss Bellevue verliehen werden. Ein Preisgeld von 500 Euro für die Landessieger ist angedacht, wie es verwendet werden soll, steht jedoch noch nicht fest.
Die Thematik des Geschichtswettbewerbs über Grenzen ist nicht nur historisch, sondern auch aktuell von Bedeutung. Ein lebendiges Beispiel für die Auseinandersetzung mit Grenzen bietet Steffen Mau, Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er reflektiert, dass trotz der Wahrnehmung von Grenzöffnungen durch europäische Integration und Globalisierung, weltweit mehr Grenzen existieren als noch 1990. Mau kritisiert die zunehmende Anzahl von Grenzabsperrungen und betont die Notwendigkeit einer humane Grenzregulierung. „Grenzen fungieren heute mehr denn je als Sortiermaschinen, die den Zugang für bestimmte Personen ermöglichen oder verwehren“, erklärt er. Mau spricht über die fortwährenden Unterschiede in Mentalitäten und Traditionen, die zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen, sowie über die anhaltenden sozialen Ungleichheiten.
Grenzen und ihre Bedeutung
Die Frage nach der Rolle von Grenzen im gesellschaftlichen Zusammenleben bleibt zentral. Mau hebt hervor, dass soziale Grenzen Ungleichheiten erzeugen, indem bestimmten Menschen der Zugang zu Ressourcen verwehrt wird. Dies zeigt sich besonders bei Kindern und Jugendlichen, die oft mit territorialen Grenzen und Ungleichbehandlung konfrontiert sind, vor allem bei Reisen. Der Geschichtswettbewerb fordert nachdrücklich dazu auf, diese Fragestellungen nicht nur historisch, sondern auch im gegenwärtigen Kontext zu betrachten.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Mauerfall, der am 9. November 1989 seinen entscheidenden Höhepunkt fand, bleibt unvergesslich. Historiker und Zeitzeugen berichten von den Erlebnissen und der Aufbruchsstimmung, die in der Luft lag. Die Demontage des Grenzzauns zwischen Ungarn und Österreich im Mai 1989 stellte einen Wendepunkt dar, der viele Entwicklungen in Gang setzte, wie auch bpb.de dokumentiert. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die Öffnung der Mauer nicht nur physische, sondern auch symbolische Grenzen überwand und den Weg für eine neue, gemeinsame Zukunft ebnete.
Der Geschichtswettbewerb und die damit verbundenen Projekte sind eine hervorragende Möglichkeit, historisches Wissen lebendig zu halten und die jüngeren Generationen für die Themen Grenzen und deren Auswirkungen zu sensibilisieren. Während die Schüler in Neuruppin nun die Früchte ihrer Arbeit ernten, bleibt die Erinnerung an die Mauer und die damit verbundenen Herausforderungen lebendig – für die Zukunft und die kommenden Generationen.
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Ort | Neuruppin, Deutschland |
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