Jugendfeuerwehr schließt 14-Jährigen wegen rechtsextremer Posts aus
Jugendfeuerwehr schließt 14-Jährigen wegen rechtsextremer Posts aus
Uckermark, Deutschland - In einer richtungsweisenden Entscheidung hat die Freiwillige Feuerwehr in Lübz einen 14-jährigen Jugendlichen ausgeschlossen, der durch das Teilen rechtsradikaler Parolen und Bilder mit verfassungsfeindlichen Symbolen aufgefallen ist. Bürgermeisterin Astrid Becker von Die Linke stellte klar, dass die Feuerwehr kein rechtsradikales Problem hat und dass das Vorgehen in enger Abstimmung mit der Stadt erfolgt ist. In einer gemeinsamen Stellungnahme wurde der Vorfall als ernsthaft betrachtet und betont, dass Rassismus und Extremismus in der Feuerwehr keinen Platz haben. Hierbei handelt es sich um einen einzigartigen Vorfall, der nicht die generelle Haltung der Feuerwehr widerspiegele, so Becker. Das Mitglied wurde nach einer gründlichen Prüfung des Sachverhalts umgehend ausgeschlossen, und eine Anzeige wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurde erstattet. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen; die Stadt hatte kaum eine Wahl, wie Becker erklärt.
«Die Jugendfeuerwehr ist ein Ort des Lernens und der gelebten Demokratie», hebt Becker hervor. Jugendliche müssen die Konsequenzen ihres Handelns verstehen, und wer die Grundwerte der Jugendfeuerwehr missachtet, kann kein Teil davon sein. Solche Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die aktuelle Situation des Rechtsextremismus in Deutschland, der als größte Bedrohung für die Sicherheit des Landes angesehen wird.
Rechtsextremismus in Deutschland
Laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Verfassungsschutz gibt es etwa 32.000 Personen mit rechtsextremer Gesinnung. Rund 13.000 von ihnen gelten als gewaltbereit. In den letzten Jahren war ein besorgniserregender Anstieg anti-demokratischer Einstellungen und gewaltbereiter Übergriffe zu verzeichnen. So wurden allein im Jahr 2020 über 23.000 rechtsextreme Straftaten registriert, inklusive einem Anstieg gewalttätiger Vorfälle von 986 auf 1.092. Das erschreckende Profil der Täter zeigt, dass über 90 Prozent der rechtsextremen Straftaten von Männern begangen werden, wobei auch Frauen in militant neonazistischen Gruppierungen aktiv sind.
Rechtsextremismus äußert sich nicht nur durch Gewalt, sondern auch durch das Teilen und Verbreiten von hetzerischen Inhalten in sozialen Medien. So wurden in den letzten Jahren zahlreiche rechtsextreme Organisationen und Gruppen in Deutschland verboten, um dem wachsenden Einfluss entschieden entgegenzuwirken. Dazu zählt unter anderem der Bund Deutscher Nationalsozialisten, der als eine der aktivsten neonazistischen Gruppen gilt.
Die Bürgermeisterin Becker betont, dass die Feuerwehr Lübz ein Vorbild für andere Organisationen sein sollte, insbesondere wenn es um den Umgang mit extremistischen Tendenzen geht. Ihr Appell an die Mitglieder: Rassismus und Extremismus dürfen hier keinen Raum haben, und es ist die Pflicht aller, sich dem entgegenzustellen.
In Zeiten, in denen die Gewaltbereitschaft und die Anzahl rechtsextremer Straftaten ansteigen, ist eine klare Haltung gegen diese Ideologien unerlässlich. Die Entscheidung der Freiwilligen Feuerwehr in Lübz könnte als Signal für andere Organisationen dienen, sich ebenfalls klar gegen Extremismus zu positionieren.
Für weitere Informationen und Hintergründe zu rechtsextremen Organisationen und deren Bekämpfung besuchen Sie die Seiten von Uckermarkkurier, Meinungsfreiheit Anwalt und Bundeszentrale für politische Bildung.
Details | |
---|---|
Ort | Uckermark, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)