Deutschlands Krankenstand auf Rekordniveau: Was bedeutet das für Sie?

Der Artikel beleuchtet den höheren Krankenstand in Deutschland 2025, analysiert Ursachen und diskutiert relevante Daten und Folgen.
Der Artikel beleuchtet den höheren Krankenstand in Deutschland 2025, analysiert Ursachen und diskutiert relevante Daten und Folgen. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Der Krankenstand in Deutschland bleibt ein zentrales Thema in der öffentlichen Diskussion. Eine Analyse der DAK zeigt, dass der Krankenstand Ende Januar 2025 auf einem hohen Niveau geblieben ist. Der Hauptgrund für den erhöhten Krankenstand wird als Statistik-Effekt identifiziert, der aus der seit 2021 geltenden elektronischen Erfassung von Arbeitsunfähigkeit resultiert. Die bekannt gegebenen krankheitsbedingten Fehltage sind seither kaum gesunken, was die DAK zu einer Warnung vor Misstrauen gegenüber kranken Beschäftigten bewegt hat. Dieses Misstrauen kann selbst zu einem Gesundheitsrisiko avancieren, wie DAK-Vorstand Storm betont. Neben der informativen Analyse wird zudem ein Krankenstandsgipfel gefordert, um relevante Akteure wie den SPD-Minister Hubertus Heil und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zusammenzubringen.

Die Situation in Deutschland im europäischen Vergleich ist ebenfalls bemerkenswert. Mit 24,9 Tagen am häufigsten gemeldeten und bezahlten Krankheitstagen in 2022 lag Deutschland deutlich vor anderen Ländern wie Lettland (20,4 Tage) und Tschechien (19,2 Tage). Diese Daten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da das IGES-Forschungsinstitut auf Probleme bei der Vergleichbarkeit hinweist. Unterschiedliche Meldeverfahren in Europa können die Ergebnisse beeinflussen, da viele Länder unbezahlte Fehltage nicht erfassen, wie etwa Frankreich, Italien und Spanien. Deutschland hingegen verwendet ein elektronisches Meldeverfahren (eAU), das zu einer umfassenden Erfassung aller Fehltage führt, was die Statistik beeinflusst.

Entwicklung des Krankenstands Bis 2024

Ein Vergleich der Daten des IGES-Instituts zeigt, dass der Krankenstand in Deutschland im Jahr 2024 geringfügig zurückging. Laut diesen Statistiken war der Krankenstand 2024 bei 5,4%, was 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr ist. Im Durchschnitt waren täglich 54 von 1.000 Erwerbstätigen krankgeschrieben. Besonders auffällig ist, dass die Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankungen um 8% zurückgingen, während psychische Leiden einen Anstieg von 5,7% zeigten.

Die OECD-Daten verdeutlichen zudem, dass Deutschland 2023 6,8% der wöchentlichen Arbeitszeit aufgrund von Krankheiten verlor. Im europäischen Vergleich befindet sich Deutschland damit im oberen Mittelfeld. Norwegen weist mit 10,7% den höchsten Wert auf, während Malta (1,6%), Bulgarien (0,6%) und Griechenland (0,4%) die niedrigsten Werte verzeichnen. Der Einfluss der Art der Lohnfortzahlung auf den Arbeitszeitausfall bleibt dabei stabil, da Dänemark, Malta und Österreich bei 100%iger Lohnfortzahlung ebenfalls niedrige Ausfallzeiten haben.

Kommende Herausforderungen

Die Diskussion um die Entgeltfortzahlung scheint keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse der Krankenstandsanalyse zu haben. Dennoch gibt es Ländervergleiche, die auf Unterschiede in der Struktur und der Handhabung der Lohnfortzahlung hinweisen. Luxemburg, dessen Lohnfortzahlung ähnlich hoch ist, hat jedoch stärkere Arbeitsausfälle mit einem Wert von nur 3,2%. Der Bedarf an weiteren Untersuchungen und dem Austausch über effektive Strategien zur Gesundheitsförderung in den Betrieben wird immer deutlicher.

Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Herausforderungen im Gesundheitsbereich komplex sind und ein verstärktes Augenmerk auf die Ursachen und Statistiken gelegt werden sollte. Die DAK erhofft sich durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen, dass die Diskussion versachlicht wird und alle Beteiligten eine gemeinsame Lösung finden können.

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Ort Deutschland
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