Entdecke die faszinierende Welt der Mühlen: Mühlentag 2025 in SH!

Munkbrarup, Deutschland - Am 32. Deutschen Mühlentag öffnen heute in Schleswig-Holstein und Hamburg insgesamt 47 historische Mühlen ihre Türen für interessierte Besucher. In einem beeindruckenden Rahmen zeigen 34 Wind- und 13 Wassermühlen, wie sie über Jahrhunderte hinweg als Mechanismen der Wertschöpfung gearbeitet haben. Ziel des Mühlentags, wie die MOPO berichtet, ist es, den Besuchern Einblicke in die Technik und Arbeitsweise dieser beeindruckenden Bauwerke zu gewähren.

Besonders hervorgehoben wird die Mühle Hoffnung in Munkbrarup bei Flensburg, die Graupen produziert. Christel Pagel vom Mühlenverein Munkbrarup betont, wie energieintensiv die Graupenproduktion ist und dass dafür bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, wie eine Mindestwindstärke von sechs, idealerweise aus Südwest.

Die Rolle der Mühlen in der Geschichte

Stefan Mohrdieck, Vorsitzender des Landesmühlenverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, hebt die lange Geschichte und die verschiedenen Technologien von Mühlen hervor. Historisch gesehen sind Wind- und Wassermühlen die ältesten Maschinen der Menschheit und haben in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle gespielt. Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung hat rund 160 Anwendungsbereiche für Mühlen nachgewiesen, die nicht nur die Verarbeitung von Getreide, sondern auch das Sägen von Holz und das Pumpen von Wasser umfassen.

Der Mühlenverband, gegründet 1959 während einer Zeit des großen Mühlensterbens, arbeitet aktiv an der Erhaltung historischer Mühlen und der Verbreitung des „Mühlengedankens“. Er bietet fachliche Beratung für Mühlenbesitzer und unterstützt besonders Restaurierungsprojekte.

Programm und Veranstaltungen

Am Mühlentag gibt es zahlreiche Programme, die sowohl old-fashioned als auch interaktiv sind. Dazu gehören das Mahlen von Getreide, die Herstellung von Butter sowie das Wasserschöpfen. Führungen, musikalische Darbietungen und spezielle Angebote für Kinder runden das Angebot ab. Der Eintritt zu den Mühlen ist oft kostenlos, was die Veranstaltung zu einem besonderen Ausflugsziel für Familien macht.

In Hamburg wird sogar eine „Mühlentour“ angeboten, die um 9.10 Uhr am Rathausmarkt beginnt und gegen 18 Uhr endet. Anmeldungen sind noch bis zu Pfingstsonntag möglich, was vielen einen Zugang zu dieser wertvollen kulturellen Erfahrung eröffnet.

Die Mühlen waren in der Vergangenheit nicht nur Arbeitsstätten, sie waren auch Kulturgut, das durch den Mühlenzwang gesichert wurde. Dieser Zwang, der bis 1866 bestand, verpflichtete die Bauern, ihr Getreide ausschließlich in zugewiesenen Mühlen verarbeiten zu lassen. Der Ursprung dieses Gesetzes geht auf Friedrich Barbarossa im Jahr 1158 zurück, was die wirtschaftliche Bedeutung der Mühlen unterstreicht. Mehr darüber können interessierte Besucher in der Mühle Anna erfahren.