Entscheidungen leicht gemacht: So treffen Sie die beste Wahl!

Erfahren Sie, wie Entscheidungsfindung erleichtert wird: Zwei Methoden von Prof. Ralph Hertwig zur Auswahl von Optionen.
Erfahren Sie, wie Entscheidungsfindung erleichtert wird: Zwei Methoden von Prof. Ralph Hertwig zur Auswahl von Optionen. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Viele Menschen stehen regelmäßig vor der Herausforderung, Entscheidungen zu treffen, sei es bei alltäglichen persönlichen Angelegenheiten oder bei bedeutenden Lebensentscheidungen. Die Klarheit über eigene Wünsche und Prioritäten spielt dabei eine entscheidende Rolle. Diese Erkenntnis wird von Prof. Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin unterstrichen, der zwei wirkungsvolle Methoden zur Entscheidungsfindung vorschlägt. Das erste Verfahren ist das Ausschlussverfahren nach Aspekten, bei dem ein wichtiges Kriterium festgelegt wird. Beispielsweise könnte man bei der Auswahl eines Hotels für den Urlaub entscheiden, dass die Nähe zum Strand der wichtigste Aspekt ist. Alle Hotels, die weiter als 1.000 Meter vom Strand entfernt sind, werden somit ausgeschlossen. Schrittweise werden anschließend weitere Kriterien hinzugefügt, bis nur noch einige Optionen übrig sind, aus denen man wählen kann. Weser Kurier berichtet, dass diese Methode besonders hilfreich sein kann, um die Entscheidungsfindung zu strukturieren.

Die zweite Methode, die Hertwig beschreibt, ist die sogenannte Satisficing-Heuristik. Hierbei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem nicht die beste Lösung gesucht wird, sondern eine, die „gut genug“ ist. Man überlegt, welche Anforderungen die Unterkunft erfüllen sollte, z. B. Preis, Lage und Ausstattung, und wählt die erste Option aus, die diesen Kriterien genügt. Diese Strategie kann als effektiv angesehen werden, da sie den Druck nimmt, nach der optimalen Lösung zu suchen, und stattdessen pragmatischer ist. Bei dieser Methode ist das Ziel nicht, die bestmögliche Entscheidung zu treffen, sondern eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

Lasst uns die Satisficing-Heuristik näher betrachten

Bei der Satisficing-Methode lassen sich zwei wichtige Konzepte unterscheiden. Der Nobelpreisträger Herbert Simon hat das Satisficing als einen Prozess beschrieben, der die Art und Weise untersucht, wie Individuen oder Institutionen heuristische Lösungen nutzen, um Entscheidungen zu treffen. Statt optimale Ergebnisse anzustreben, setzen Entscheidungsträger ein Zielniveau, das sie erreichen wollen. Wenn die erste Option diese Kriterien erfüllt, wird sie gewählt; wenn nicht, wird das Zielniveau angepasst, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden wird. Wikipedia zeigt auf, dass beispielsweise im Gebrauchtwagenvertrieb 97% der Händler eine Form des Satisficing anwenden, indem sie ihre Preise nach bestimmten Kriterien festlegen und gegebenenfalls anpassen.

Diese Herangehensweise hat signifikante Implikationen in verschiedenen Lebensbereichen, nicht nur im Geschäftsumfeld, sondern auch im persönlichen Alltag. Satisficing wird oft als ratsam angesehen, da es in bestimmten Entscheidungssituationen ökologisch rational sein kann, bessere Ergebnisse zu liefern als auf ein optimales Ergebnis zu hinarbeiten. In Teams und Gruppen kann Satisficing auch bei der Konsensbildung helfen, indem man nach Lösungen sucht, die für alle akzeptabel sind, ohne die beste Lösung zu suchen. Beispiele für Satisficing finden sich in alltäglichen Entscheidungen, etwa beim Nähen eines Patches: Wenn man die erste Nadel wählt, die den Job erledigt, anstatt die perfekte Nadel zu suchen.

Psychologische Aspekte der Entscheidungsfindung

Entscheidungsfindung ist ein komplexer Prozess, der verschiedene psychologische Faktoren einbezieht. Emotionen, kognitive Verzerrungen, frühere Erfahrungen und soziale Einflüsse spielen alle eine Rolle dabei, wie Menschen zwischen Alternativen wählen. Laut der Wissenschaft von StudySmarter beeinflussen sowohl intuitive als auch analytische Entscheidungsprozesse unser Verhalten. Während schnelle, emotionale Reaktionen oft intuitiv sind, beruhen analytische Ansätze auf einer systematischen Analyse der verfügbaren Informationen.

Die während des Entscheidungsprozesses aktiven Hirnareale, wie der präfrontale Kortex für logisches Denken und die Amygdala für emotionale Bewertungen, sind entscheidend dafür, wie wir Entscheidungen treffen. Bei Stress können diese Prozesse beeinträchtigt werden, was die Entscheidungsfindung zusätzlich erschwert. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wird empfohlen, mehrere Optionen zu prüfen, Vor- und Nachteile abzuwägen und sowohl intuitive als auch analytische Denkansätze zu kombinieren.

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Ort Berlin, Deutschland
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