Forschung zu Krise: CAPAS untersucht apokalyptische Gesellschaftsfragen

Die Universität Heidelberg startet mit CAPAS in die zweite Förderphase zur Erforschung apokalyptischer Szenarien und deren Auswirkungen.
Die Universität Heidelberg startet mit CAPAS in die zweite Förderphase zur Erforschung apokalyptischer Szenarien und deren Auswirkungen. (Symbolbild/NAG)

Heidelberg, Deutschland - Das Forschungskolleg CAPAS an der Universität Heidelberg hat sich in seiner zweiten Förderphase mit den Auswirkungen von Katastrophen und Endzeit-Szenarien auf Gesellschaften, Individuen und die Umwelt befasst. Wie die Universität Heidelberg berichtet, werden im Rahmen dieses transdisziplinären Ansatzes auch die Reaktionen auf apokalyptische Ereignisse sowie die Zukunftsentwürfe nach Katastrophen thematisiert.

Die Forschung findet im historischen und kulturellen Kontext statt und umfasst eine Vielzahl an Fachrichtungen. Jährlich lädt CAPAS rund zehn international renommierte Wissenschaftler, Künstler und Aktivisten zu Forschungsaufenthalten an die Universität Heidelberg ein. Der kürzlich durchgeführte Workshop widmete sich dem Forschungsschwerpunkt „Biopolitik“.

Neue Themen für die kommenden Jahre

Für das Jahr 2025/2026 hat CAPAS den Fokus auf den Einfluss politischer und gesellschaftlicher Machtstrukturen auf das Leben und Überleben in Krisenzeiten gelegt. Dies beinhaltet eine Verknüpfung von Ansätzen aus den Politik-, Kultur- und Geisteswissenschaften mit Natur-, Lebens- und Sozialwissenschaften. Diese methodische Breite wird dazu beitragen, die komplexen Herausforderungen einer Krisensituation besser zu verstehen.

Die Bewerbungsphase für die nächsten Fellowships, die 2026/2027 stattfinden, beginnt Anfang Juli 2025. Die Fellows werden sich dann mit dem Thema „Subjektivität“ auseinandersetzen. CAPAS ist Teil der Käte Hamburger Kollegs, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Freiraum für die Geisteswissenschaften“ eingerichtet wurden, um transdisziplinäre Forschung ohne die üblichen Verpflichtungen des Wissenschaftsalltags zu fördern.

Publikationen und Diskursthemen

Parallel zu den Aktivitäten des CAPAS hat die Akademie der Katastrophenforschungsstelle (AKFS), die 2016 gegründet wurde, ähnliche Ziele in ihrem Ansatz verankert. Laut AKFS zielt sie darauf ab, schnell und flexibel auf aktuelle Krisen und Katastrophen zu reagieren und fördert die Katastrophenprävention sowie Bewältigungsstrategien, die auf gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen abstellt. Technische Lösungen allein reichen ihrer Meinung nach nicht aus, um die komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern.

Zusätzlich ist die Freie Universität Berlin über die KFS-Working-Paper-Reihe aktiv an der Diskussion aktueller Fragestellungen beteiligt. Diese Reihe behandelt theoretische und methodische Ansätze in der Katastrophenforschung und bietet eine Plattform für eine breitere Diskussion. Die veröffentlichten Arbeiten sind als „work in progress“ zu betrachten, wie Geo FU Berlin anmerkt.

Zu den veröffentlichten Arbeiten zählen beispielsweise Themen wie „Gesellschaftliche Entwicklungen und Partizipation in Krisen“ (KFS Working Paper 29) und „Krisen und Engagement im Zivilschutz“ (KFS Working Paper 31). Diese Arbeiten tragen zur wissenschaftlichen Reflexion und zum interdisziplinären Austausch über Katastrophen und deren Folgen für Gesellschaft und Umwelt bei.

Details
Ort Heidelberg, Deutschland
Quellen