Greta Thunberg: Ausweisung aus Israel nach gescheitertem Hilfseinsatz!

Greta Thunberg und Aktivisten wurden aus Israel ausgewiesen, nachdem sie humanitäre Hilfe nach Gaza bringen wollten.
Greta Thunberg und Aktivisten wurden aus Israel ausgewiesen, nachdem sie humanitäre Hilfe nach Gaza bringen wollten. (Symbolbild/NAG)

Ben-Gurion-Flughafen, Israel - Am heutigen Tag haben Greta Thunberg und elf weitere Aktivisten die Anweisung erhalten, Israel zu verlassen. Laut dem israelischen Außenministerium sind die Aktivisten, die Teil des Gaza-Solidaritätsschiffs „Madleen“ waren, am Ben-Gurion-Flughafen angekommen, um in ihre Heimatländer zurückzukehren. Die Gruppe weigerte sich, die Ausweisungsdokumente zu unterzeichnen, was zu einer Anhörung vor einer Justizbehörde führte. Das Schiff „Madleen“, das von der Aktivistengruppe Freedom Flotilla Coalition betrieben wird, wurde bereits am Montagmorgen von der israelischen Armee abgefangen, nachdem es am 1. Juni von Sizilien in See gestochen war, mit dem Ziel, humanitäre Notlieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

Die Mission der Aktivisten sollte nicht nur Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Versorgung bereitstellen, sondern auch internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise in Gaza lenken. Thunberg hatte zuvor betont, wie wichtig es sei, trotz der Gefahren für humanitäre Hilfe einzutreten. Dennoch reicht die bisherige Hilfe nicht aus: Berichten der UN zufolge wurden seit der Aufhebung der israelischen Hilfsblockade lediglich 4.600 Tonnen Weizenmehl in den Gazastreifen transportiert, während schätzungsweise 8.000 bis 10.000 Tonnen benötigt werden, um die akute Verzweiflung der Bevölkerung zu lindern.

Verheerende Lage im Gazastreifen

Die Situation vor Ort ist dramatisch. Nach den aktuellen Angaben benötigen die 2 Millionen Einwohner des Gazastreifens dringend Nahrungsmittel; die bisherige Mehlmenge reicht gerade einmal für acht Tage Brot. Aktuellen palästinensischen Medienberichten zufolge sind mittlerweile drei Rettungskräfte und ein Journalist in Gaza-Stadt ums Leben gekommen, während sie Verwundete versorgten. Gleichzeitig führt das israelische Militär weiterhin Operationen gegen „terroristische Organisationen“ im Gazastreifen durch. Der Konflikt hat bereits tausende von Opfern gefordert: Nach einem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 251 entführt. Daraufhin setzte Israel eine Offensive in Gang, die unter anderem das Leben von über 52.000 Palästinensern, überwiegend Frauen und Kinder, kostete.

Die internationalen Reaktionen auf die humanitäre Krise sind geteilt. Das Internationale Rote Kreuz fordert eine Aufrechterhaltung des Waffenstillstands zwischen Israel und Hamas, während Ägypten dem israelischen Vorgehen vorwirft, Hunger als Waffe einzusetzen. Die ägyptische Regierung hat sich als Vermittler positioniert und fordert von beiden Seiten, die nächste Phase der Waffenruhe unverzüglich umzusetzen. Die Blockade, die Israel zurzeit aufrecht erhält, wird mit der Weigerung der Hamas begründet, eine Verlängerung der Feuerpause zu akzeptieren.

Wachsende Solidarität und zukünftige Strategien

Trotz der Widrigkeiten haben die Aktivisten um Greta Thunberg angekündigt, ihre Mission nicht aufzugeben. Thiago Avila, ein weiterer Aktivist, kündigte eine breitere Strategie an, um die Blockade von Gaza sowohl zu Land als auch zu Wasser zu brechen. Diese Initiative umfasst unter anderem die Planung eines Global March to Gaza im Juni. Thunberg hatte bereits im Mai 2025 versucht, mit einem anderen Schiff in den Gazastreifen zu gelangen, was jedoch aufgrund eines Angriffs auf das Schiff scheiterte.

Die Aktivisten und humanitären Organisationen stehen angesichts dieser komplexen und angespannten Lage vor enormen Herausforderungen. Die Blockaden und militärischen Auseinandersetzungen erschweren die Lieferung von dringend benötigten Hilfsgütern, was die humanitäre Krise im Gazastreifen weiter verschärft. Engagierte internationale Stimmen fordern daher eine sofortige Erleichterung der Blockaden, um den Menschen in Gaza Grundbedürfnisse zu sichern.

Details
Ort Ben-Gurion-Flughafen, Israel
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