Hamas akzeptiert US-Waffenruhe-Plan - Israel bleibt unnachgiebig!

Hamas prüft US-Waffenruheplan im Gaza-Konflikt; Israel setzt Geiselnahme und Militäraktionen fort. Entwicklungen und Reaktionen.
Hamas prüft US-Waffenruheplan im Gaza-Konflikt; Israel setzt Geiselnahme und Militäraktionen fort. Entwicklungen und Reaktionen. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Die derzeitigen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt bleiben angespannt. Heute wurde bekannt, dass die Hamas dem Kern eines US-Waffenruhe-Plans zugestimmt hat, der die Freilassung von zehn Geiseln und den Transfer von 18 Leichnamen vorsieht. Dennoch hat die Gruppe zusätzliche Bedingungen formuliert, die eine längere Zeitplanung für Geiselfreilassungen und einen umfassenderen Abzug israelsicher Truppen aus dem Gazastreifen umfassen. US-Vermittler Steve Witkoff bezeichnete die Antwort der Hamas als „komplett inakzeptabel“ und Israel hat ebenfalls die Bedingungen zurückgewiesen, während es weiterhin nach Geiseln sucht, von denen angenommen wird, dass sich zwischen 20 und 23 lebende sowie mindestens 35 Leichname in der Gewalt der Hamas befinden.

In einem weiteren Schritt hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu den Vorschlag des US-Nahost-Gesandten akzeptiert, der eine 60-tägige Waffenruhe vorsieht. Die Hamas will bis Samstag entscheiden, ob sie dem Vorschlag zustimmt. Laut dem Plan sollen in der ersten Woche 28 israelische Geiseln freigelassen werden, wofür Israel im Gegenzug 1.236 palästinensische Gefangene und die sterblichen Überreste von 180 palästinensischen Toten übergeben soll. Dies wird von der US-Regierung sowie den Vermittlern Ägypten und Katar garantiert.

Humanitäre Hilfe und Militäroperationen

Ein zentrales Element des US-Vorschlags ist die Wiederherstellung humanitärer Hilfe im Gazastreifen, die nach der Unterzeichnung des Waffenruheabkommens bereitgestellt werden soll. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Israel internationale Hilfslieferungen für die rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen weitgehend blockiert hatte. Der Plan sieht vor, dass Hamas die letzten 30 von derzeit 58 Geiseln freilässt, sodass ein dauerhafter Waffenstillstand in Kraft tritt.

Israel plant, alle Militäroperationen in Gaza einzustellen, sobald die Waffenruhe in Kraft tritt, und schrittweise einen Abzug zu beginnen. Doch der israelische Staat fordert die vollständige Entwaffnung der Hamas sowie die Freilassung aller 58 Geiseln, bevor er einer Beendigung des Konflikts zustimmt. Die Hamas lehnt dies jedoch ab und verlangt dafür den Rückzug israelischer Truppen aus Gaza. Die aktuellen Kämpfe, die seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 andauern, haben zu täglich zu Dutzenden von Todesopfern geführt, während Israel sich zum Ziel gesetzt hat, die Hamas zu schwächen und die Geiseln zu befreien.

Politische Spannungen in Israel

Die politischen Spannungen innerhalb Israels bezüglich der Waffenruhe nehmen zu. Während das israelische Kabinett sich auf eine kurzfristige Sitzung vorbereitet, um über das weitere Vorgehen abzustimmen, gibt es Streit zwischen rechten Regierungsmitgliedern über die Strategie. Minister Itamar Ben-Gvir fordert eine harte Linie gegen die Waffenruhe, während Finanzminister Bezalel Smotrich betont, dass ein vollständiger Sieg und die Rückkehr der Geiseln Priorität haben. Oppositionsführer Yair Lapid hat seine Unterstützung für Maßnahmen zur Rückholung der Geiseln angeboten, doch die unklare Situation sorgt für Unmut bei den Angehörigen der Geiseln.

Zusammenfassend wird die Lage im Gaza-Konflikt von einem spannungsgeladenen Verhandlungsspielraum geprägt, der durch fehlende Einigungen und anhaltende militärische Auseinandersetzungen gekennzeichnet ist. Trotz der Hoffnung auf eine Waffenruhe bleibt die Situation sowohl für die betroffenen Zivilisten als auch für die politischen Entscheidungsträger angespannt und unsicher.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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