Hertha BSC: A-Cap wird neuer Eigentümer – Was bedeutet das für den Klub?

New York, USA - In einer entscheidenden Auktion in New York am Freitag sind die Anteile des US-Unternehmens 777 Partners an Hertha BSC sowie an mehreren anderen Fußballvereinen versteigert worden. Das Unternehmen A-Cap (Advantage Capital Holdings) hat das gesamte Fußball-Portfolio übernommen, welches neben Hertha BSC auch Anteile an CFC Genua, FC Sevilla, Standard Lüttich, Red Star Paris und Vasco da Gama umfasst. Die Anteile an Hertha BSC belaufen sich auf 78,8 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die nun im Besitz von A-Cap sind, berichtete rbb24.
Die Auktion wurde notwendig, nachdem 777 Partners in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und sich unter Kontrolle von A-Cap, dem Hauptgläubiger, befand. Laut Tagesspiegel ist die Umstrukturierung des Unternehmens nur ein Teil eines größeren Bildes, da 777 Partners vor weniger als zwei Jahren als Nachfolger von Lars Windhorst bei Hertha BSC eingestiegen war. Damals hielt das Unternehmen bereits 78,8 Prozent der Anteile.
A-Cap und seine Rolle im Fußball
A-Cap, eine Holdinggesellschaft mit Sitz in den USA, hat sich nicht nur um die Übernahme der Anteile von 777 Partners gekümmert, sondern auch um eine Neubesetzung des Aufsichtsrats bei Hertha BSC. Zwei Sitze wurden von Vertretern von A-Cap eingenommen, was bereits Einfluss auf die Vereinsführung nimmt. Die Auktion fand unter besonderen Umständen statt: Es floss kein Geld, sondern die Kreditsicherheiten, die 777 Partners für die Sicherstellung seiner Verpflichtungen eingesetzt hatte, wurden als Zahlungsmittel verwendet.
In den letzten Monaten haben mehrere Klubs, darunter auch Standard Lüttich, ihre Eigentümer gewechselt. Während A-Cap die Kontrolle über Hertha BSC behalten hat, wurden die Anteile an Standard Lüttich an die SDL Holding von CEO Giacomo Angelini verkauft. Diese Entwicklungen zeigen, wie sich die Landschaft im Fußball durch Private-Equity-Investitionen verändert, insbesondere in Europa, wo im Jahr 2021 Private-Equity-Firmen rund 22 Milliarden Euro in den Sport investierten, wie Deutschlandfunk anmerkte.
Auswirkungen auf den Fußball und Hertha BSC
Die Einbindung von Private-Equity-Investoren wirft Fragen auf, ob dies langfristig positive oder negative Auswirkungen auf die Vereine haben wird. Kritiker argumentieren, dass solche Investitionen oft mit anspruchsvollen Renditeerwartungen und hohen Gebühren verbunden sind, was die ursprünglichen Ziele der Klubs gefährden könnte. Während einige Befürworter eine Verringerung der Abhängigkeit von Bankfinanzierungen sehen, gibt es auch eine weitreichende Diskussion über die mögliche Verdrängung der Tradition im deutschen Fußball.
Sowohl die Deutsche Fußball Liga als auch viele Vereine stehen vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen notwendiger finanzieller Unterstützung und der Wahrung der Integrität ihrer Traditionen zu finden. In diesem Zusammenhang wird die Rolle von Investoren wie A-Cap und deren Möglichkeiten zur Mitgestaltung der Klubs immer bedeutender.
Für Hertha BSC sind die nächsten Schritte nach der Übernahme von A-Cap entscheidend. Konkrete Änderungen im operativen Geschäft sind nicht zu erwarten, da A-Cap bereits in der Vereinsführung involviert war. Die Zukunft des Klubs bleibt angespannt, während die Fans auf klare Kommunikation und eine nachhaltige Strategie hoffen.
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Ort | New York, USA |
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