Israels Wille: Aktivisten der Madleen um Greta Thunberg ausgewiesen!

Israel weist Aktivisten des Gaza-Solidaritätsschiffs "Madleen" aus, darunter Greta Thunberg. Rückkehr nach Deutschland und Unterstützung.
Israel weist Aktivisten des Gaza-Solidaritätsschiffs "Madleen" aus, darunter Greta Thunberg. Rückkehr nach Deutschland und Unterstützung. (Symbolbild/NAG)

Aschdod, Israel - Israel hat heute Aktivisten des Gaza-Solidaritätsschiffs „Madleen“ ausgewiesen, das am Montagabend in der Hafenstadt Aschdod ankam, nachdem es von der israelischen Marine abgefangen wurde. Unter den Passagieren befand sich die bekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg, die mit der Mission in den Gazastreifen Hilfsgüter zu bringen beabsichtigte. Die Besatzung, die am Sonntag, den 1. Juni 2025, von Catania in Italien in See stach, wurde am Ben-Gurion-Flughafen empfangen und sollte noch am Dienstag in ihre Heimatländer zurückkehren, nachdem sie mit Ausweisungsdokumenten konfrontiert wurde. Die Weigerung, diese zu unterzeichnen, führte zu einer Vorführung vor eine Justizbehörde, wie ZVW berichtet.

Das Schiff „Madleen“, betrieben von der Freedom Flotilla Coalition, hatte das Ziel, die Blockade Israels zu durchbrechen und internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise im Gazastreifen zu lenken. Laut AP News transportierte das Schiff Babynahrung und medizinische Güter. Thunberg betonte, wie wichtig es sei, trotz der Herausforderungen zu versuchen, die Situation zu verbessern.

Ein gefährliches Unterfangen

Die Aktivisten an Bord, darunter der Schauspieler Liam Cunningham und die französische Abgeordnete Rima Hassan, waren sich der Risiken bewusst. Der Versuch, nach Gaza zu gelangen, war nicht der erste für Thunberg; bereits im Mai war ein vorausgehendes Schiff während der Reise in internationalen Gewässern von der israelischen Marine angegriffen worden. Israel übernahm die Verantwortung für diesen Vorfall, der Teil eines umfassenderen Konflikts ist, der am 7. Oktober 2023 mit einem Angriff der Hamas auf Israel begann. Dieser Angriff führte zu über 1.200 Toten und 251 Entführungen. In Reaktion darauf startete Israel eine Offensive, die mehr als 52.000 Palästinenser das Leben kostete, wie auch BR berichtet.

In den letzten Wochen hatte Israel die Blockade von Gaza leicht gelockert und eine begrenzte Menge an humanitärer Hilfe zugelassen. Trotzdem warnen Experten vor einer drohenden Hungersnot, wenn nicht mehr Hilfe bereitgestellt wird. Der internationale Druck auf Israel wächst, insbesondere im Kontext von Berichten über die humanitäre Lage und die Einschränkungen bei der Lieferung von Hilfsgütern.

Reaktionen und nächste Schritte

Nach der Ankunft der „Madleen“ in Aschdod wurde die Besatzung in eine sichere Unterkunft gebracht. Konsuln aus mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, boten konsularischen Beistand an. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte die schnelle Rückkehr der sechs französischen Staatsangehörigen, die unter den Aktivisten waren. Der Konflikt ist intensiv weiterhin im Fokus internationaler Diskussionen, mit einer drohenden Mobilisierung globaler Bewegungen, die auf die Wiedereröffnung der Grenze zu Gaza drängen.

Thunberg und die übrigen Aktivisten planen, sich auch in Zukunft für die humanitäre Lage im Gazastreifen einzusetzen und möglicherweise erneut in See zu stechen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen, die durch die Blockade und die fortdauernden Konflikte noch verschärft werden.

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Ort Aschdod, Israel
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