Katrin Flügge: Mit Masterarbeit gegen das Post-Intensive-Care-Syndrom!

Katrin Flügge, Advanced Practice Nurse der MHH, erhält den Hanse-Pflegepreis 2025 für ihre Masterarbeit zu PICS.
Katrin Flügge, Advanced Practice Nurse der MHH, erhält den Hanse-Pflegepreis 2025 für ihre Masterarbeit zu PICS. (Symbolbild/NAG)

Hannover, Deutschland - Katrin Flügge, eine 29-jährige Advanced Practice Nurse (APN) von der neurochirurgischen und anästhesiologischen Intensivstation 34, wurde mit dem Hanse-Pflegepreis 2025 ausgezeichnet. Diese Auszeichnung, die vom Wissenschaftlichen Verein zur Förderung der klinisch angewendeten Forschung in der Intensivmedizin (WIVIM e.V.) verliehen wird, erkennt ihre herausragende Masterarbeit in den Gesundheits- und Pflegewissenschaften an. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird im Rahmen des Symposiums Intensivmedizin + Intensivpflege in Bremen überreicht, wie MHH berichtet.

Flügge hat eine fundierte Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen und parallel ein berufsbegleitendes Studium absolviert. Während eines Praktikums auf einer Intensivstation in Basel lernte sie das Konzept des Advanced Practice Nursing (APN) kennen. APNs übernehmen anspruchsvolle Aufgaben in der Pflegepraxis und sind darauf spezialisiert, die Patientenversorgung zu verbessern, Patienten und Angehörige zu beraten und die interprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern.

Forschung zum Post-Intensive-Care-Syndrome

In ihrer Masterarbeit hat sich Katrin Flügge mit dem Post-Intensive-Care-Syndrome (PICS) auseinandergesetzt, einem Zustand, der häufig bei Patienten nach einem intensivmedizinischen Aufenthalt auftritt. PICS beinhaltet körperliche, kognitive und psychische Langzeitfolgen, die die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich beeinträchtigen können. Flügge konzentrierte sich insbesondere auf Patienten mit Subarachnoidalblutung (SAB), die oft durch ein geplatztes Aneurysma ausgelöst wird.

Die Forschung zeigt, dass die Fortschritte in der Intensivmedizin zwar zu einer steigenden Überlebensrate führen, gleichzeitig jedoch auch höhere Rehospitalisierungs- und Sterblichkeitsraten zur Folge haben. Viele Überlebende stehen vor Herausforderungen, die durch PICS gekennzeichnet sind, weshalb die richtige Pflege entscheidend ist. Wie in AI Online beschrieben, können gezielte Pflegeinterventionen helfen, die Symptome von PICS zu lindern und die Nachsorge zu optimieren.

Wirksame Pflegeinterventionen

Systematische Literaturrecherchen haben ergeben, dass verschiedene Interventionen, wie das ABCDE(F)-Bündel, Intensivtagebücher, Frühmobilisation, Gesprächsinterventionen und Musiktherapie, signifikante Verbesserungen bei den Betroffenen bewirken können. Das ABCDE(F)-Bündel hat nachweislich positive Effekte auf die Delirprävalenz. Intensivtagebücher können helfen, psychische Beeinträchtigungen zu reduzieren und die postintensive Sterblichkeit zu senken.

Darüber hinaus verringert die Frühmobilisation die intensivverursachte Schwäche und verbessert die Selbstständigkeit der Patienten. Diese Ansätze erfordern eine enge Zusammenarbeit innerhalb des Pflege-Teams und eine schnelle Identifizierung der Patienten, die gefährdet sind, an PICS zu leiden. Flügge hat sich klar zum Ziel gesetzt, die intensivstationäre Versorgung und den Nachsorgeprozess für Betroffene und deren Familien zu verbessern und trägt damit zur fortlaufenden Entwicklung in der Intensivpflege bei.

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Ort Hannover, Deutschland
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