Neue Gesetze: Mindestabstände für Windkraft sorgen für Streit in MV!

Neue Gesetze: Mindestabstände für Windkraft sorgen für Streit in MV!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern wird es ernst: Eine neue Gesetzesänderung regelt künftig, wie Windkraftanlagen in der Nähe von Wohnsiedlungen errichtet werden dürfen. Ab sofort müssen sowohl neue Windparks als auch Ersatzanlagen, auch bekannt als Repowering, mindestens 1.000 Meter Abstand zu geschlossenen Siedlungen und 800 Meter zu Splittersiedlungen einhalten. Diese Regelung, die von den Regierungsfraktionen von SPD und Linken im Landtag eingebracht wurde, soll vor allem dazu beitragen, die Unsicherheiten in der Bevölkerung zu beseitigen und die Akzeptanz für den Windkraftausbau zu erhöhen. Wirtschaftsminister Wolfgang Blank hebt hervor, dass der Erfolg der Windkraft nur mit Unterstützung vor Ort möglich ist.

Doch nicht alle sind mit den neuen Abstandsregelungen einverstanden. Kritik kommt aus der Opposition. So lehnt Petra Federau von der AfD die Energiewende grundsätzlich ab, während Wolfgang Waldmüller von der CDU sogar größere Abstände fordert, ähnlich wie sie in Bayern gelten. Hannes Damm von den Grünen äußert Bedenken, dass diese Maßnahmen einen Eingriff in kommunale Rechte darstellen könnten.

Aktuelle Entwicklungen im Windkraftsektor

Die neue Gesetzesänderung folgt dem Hintergrund, dass Mecklenburg-Vorpommern mit 1.853 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von 3.852 Megawatt bereits einen respektablen Teil zum deutschen Gesamtbestand von 5,9 Prozent leistet. Allerdings stehen die Genehmigungsverfahren in Mecklenburg-Vorpommern mit 45 Monaten an der Spitze der Ländervergleichsliste, während der Bundesdurchschnitt bei nur 18 Monaten liegt. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden 417 Megawatt neu genehmigt, was im Vergleich zu anderen Bundesländern im Mittelfeld landet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Gesetzesänderung betrifft das Repowering von Windenergieanlagen. Künftig wird die Frist für den Bau einer neuen Anlage nach dem Rückbau der alten von 24 auf 48 Monate verlängert. Zudem wurde der Abstand zwischen den Standorten der bestehenden und neuen Anlagen von dem Zweifachen auf das Fünffache der Gesamthöhe der neuen Windkraftanlagen ausgeweitet. Das bedeutet, dass der Rückbau alter Anlagen nun umfassendere Maßgaben hat.

Als zusätzliche Erleichterung wird der Genehmigungsprozess für das Repowering durch eine Deltaprüfung optimiert, die sich auf nachteilige Auswirkungen im Vergleich zum Ist-Zustand konzentriert. Es ist nun sogar möglich, dass eine modernisierte Anlage genehmigt wird, auch wenn sie nicht alle aktuellen Immissionsschutzvorgaben erfüllt. Solange sich die Schallbelastung verbessert, ist das Repowering weiterhin möglich.

Ein Blick in die Zukunft

Die Gesetzesänderungen haben zum Ziel, die Erneuerbaren Energien zu fördern und gleichzeitig die bürokratischen Hürden zu senken. Doch die Umsetzung bleibt eine Herausforderung. Der Druck auf die Kommunen und die politischen Akteure steigt, da die Bevölkerung zunehmend über die Vor- und Nachteile der Windkraft ins Gespräch kommt. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie sich die öffentliche Meinung entwickeln wird und ob die neuen Abstandsregelungen tatsächlich zu einer höheren Akzeptanz führen können.

Ein gutes Händchen ist gefragt, wenn es darum geht, den Windkraftausbau mit den Befürchtungen der Anwohner in Einklang zu bringen. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit diese Gesetzesänderungen die Windkraftprojekte beflügeln oder gar ausbremsen werden.

Die neue Gesetzesregelung ist ein wichtiger Schritt, um die Energiewende in Deutschland voranzubringen, und sollte nicht nur als technische Anpassung, sondern auch als integrativer Prozess in der Gesellschaft betrachtet werden. So berichtet n-tv, dass der Windkraftausbau nur mit der Zustimmung der Bürger gelingen kann, und auch in der Windindustrie wird die Bedeutung der rechtlichen Rahmenbedingungen hervorgehoben, die eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Repowering-Projekten spielen.

Weitere Informationen dazu sind in den Artikeln von n-tv und Windindustrie nachzulesen: n-tv und Windindustrie.

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OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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