Revolution in Swinemünde: Der Swinetunnel verändert alles!

Der Swinetunnel, eröffnet am 30. Juni 2025, verbindet Usedom und Wollin, verbessert Lebensqualität und Tourismus in Swinemünde.
Der Swinetunnel, eröffnet am 30. Juni 2025, verbindet Usedom und Wollin, verbessert Lebensqualität und Tourismus in Swinemünde. (Symbolbild/NAG)

Revolution in Swinemünde: Der Swinetunnel verändert alles!

Świnoujście, Polen - Das große Projekt, auf das die Bewohner von Swinemünde seit Jahrzehnten gewartet haben, ist endlich Realität geworden. Der Swinetunnel, der die Inseln Usedom und Wollin miteinander verbindet, wurde kürzlich in Betrieb genommen und hat bereits jetzt einen spürbaren Einfluss auf die Region. Der Tunnel wurde vor zwei Jahren eröffnet und ist der längste von der EU finanzierte Unterwassertunnel in Europa, ein Meilenstein für die Menschen in der Umgebung, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.

Mit dem Bau des Tunnels wurde eine wichtige Abhängigkeit vom Fährverkehr beendet, eine Umstellung, die insbesondere für die 40.000 Einwohner von Swinemünde eine spürbare Erleichterung darstellt. Kamil Pyclik von der Nordwirtschaftskammer hebt hervor, dass die Investition als alternativlos angesehen werden kann. In den ersten zwei Jahren haben rund 7,2 Millionen Fahrzeuge den Tunnel genutzt, was einer durchschnittlichen täglichen Nutzung von etwa 16.000 Fahrzeugen entspricht.

Wirtschaftlicher Aufschwung und Herausforderungen

Der Tunnel hat nicht nur die Lebensqualität der Anwohner erhöht, sondern auch die Wirtschaft angelockt. Swinemünde wird für Investoren immer attraktiver, was zu einem Anstieg sowohl der Tagesgäste als auch des Übernachtungstourismus führte. Laut Paula Szabunia, einer Anwohnerin, hat sich ihr Alltag durch diese neue Verbindung deutlich verbessert. „Es ist eine Revolution für die Menschen hier in Swinemünde“, äußert sich auch Wojciech Basałygo von der Stadtverwaltung.

Doch jede Medaille hat zwei Seiten. Wie Maciej Maciejewski, Betreiber einer Ferienwohnungsvermietung, betont, gibt es Bedenken zur finanziellen Rentabilität des Projekts. Die Stadt sieht sich mit höheren finanziellen Belastungen konfrontiert, da die Zuschüsse für die Fährverbindungen gestrichen wurden und eine ständige Wartung notwendig ist, da Gefahrgut nach wie vor nicht durch den Tunnel transportiert werden darf.

Fortschritt durch EU-Finanzierung

Der Swinetunnel ist nicht nur für die lokale Bevölkerung ein Erfolg, sondern auch ein Beispiel für die EU-Kohäsionspolitik in Aktion. Der Bau wurde mit einer Gesamtinvestition von 191,5 Millionen Euro realisiert, wobei 162,3 Millionen Euro an Fördermitteln aus der EU kamen. Elisa Ferreira, die Kommissarin für Kohäsion und Reformen, bezeichnete den Tunnel als Ergebnis erfolgreicher Kohäsionspolitik. Es handelt sich um eine Investition in die Zukunft des Grenzverkehrs und ein Schritt, um die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland zu fördern.

Mit jährlich rund 2,5 Millionen Besuchern und einer verbesserten Infrastruktur profitieren sowohl Pendler als auch Touristen von der neuen Verbindung. Die durchschnittliche Pendelzeit für Einwohner, die in Stettin arbeiten, wurde auf beeindruckende zwei bis drei Minuten verkürzt, was die Mobilität in der Region erheblich vereinfacht hat.

Der Swinetunnel stellt somit nicht nur eine technische Meisterleistung dar, sondern auch einen wesentlichen Fortschritt für die Lebensqualität und die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Die zukünftigen Herausforderungen werden sicher in der Diskussion bleiben, doch der erste Aufschwung ist bereits deutlich spürbar – in Swinemünde wissen die Menschen, dass „da liegt was an“ und sie gemeinsam einen neuen Weg eingeschlagen haben.

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OrtŚwinoujście, Polen
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