Nachfolger dringend gesucht: Praxisaus für Substitutionsärztin in Bayern!

Landsberg am Lech, Deutschland - Die Arztpraxis von Dr. Birgit Ablaßmaier-Stützel in Landsberg am Lech steht vor dem Aus. Seit fünf Jahren sucht die erfahrene Ärztin verzweifelt nach einem Nachfolger, um ihre spezialisierte Tätigkeit in der Substitutionstherapie fortzuführen. Ablaßmaier-Stützel plant, 2026 mit 71 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Ihre Tochter und medizinische Fachangestellte, Astrid Jana Ziemann, äußert Bedenken über die mangelhafte Nachfolgesuche und die zukünftige Versorgung ihrer Patient:innen.
Die Praxis betreut aktuell 160 opiatabhängige Menschen, zu denen auch viele Familienväter und -mütter gehören. Dr. Ablaßmaier-Stützel führt die Substitutionstherapie bereits seit 2006 durch. Ziemann betont, dass viele Ärzte ein verzerrtes Bild vom Klientel haben und appelliert an mögliche Nachfolger, den Enthusiasmus des Teams zu teilen. Ihre Bedenken sind nicht unbegründet, denn der Mangel an Substitutionsärzten wird zunehmend befürchtet. Diese Entwicklung könnte die Verfügbarkeit wichtiger Therapieformen gefährden.
Ärztemangel in der Substitutionstherapie
In Deutschland ist die Zahl der substituierten Patienten in den letzten zehn Jahren konstant geblieben. Im Jahr 2018 nahmen bundesweit etwa 79.400 Patienten an einer Drogenersatztherapie teil. Doch die Anzahl der Substitutionsärzte sinkt seit Jahren kontinuierlich. So gab es 2018 nur noch 2585 Substitutionsärzte, was einen Rückgang von 150 Ärzten im Vergleich zu 2012 bedeutet. 14 Prozent dieser Ärzte betreuen mittlerweile die Hälfte aller Drogenpatienten. Besonders in ländlichen Gebieten fehlen häufig Fachärzte, wodurch sich für viele Patienten weite Anfahrtswege zu Praxen oder Ambulanzen ergeben müssen. Dies zeigt, dass es bereits „weiße Flecken“ in der Substitutionslandschaft gibt, die dringend angegangen werden müssen, um die Versorgung zu sichern, wie Pharmazeutische Zeitung berichtet.
Ein weiterer Aspekt ist die 3. Verordnung zur Änderung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung, die 2017 in Kraft trat. Diese Regelung übertrug bestimmte ärztlich-therapeutische Aufgaben an die Bundesärztekammer, um mehr Rechtssicherheit in der Behandlung von Opioidabhängigkeit zu schaffen. Eine Analyse zur Wirkung der Änderungen zeigt, dass 36,7 Prozent der befragten Ärzte die aktuelle und zukünftige Versorgung substituierter Patienten als nicht gesichert einschätzen. Das Ergebnis ist alarmierend, da es besonders in ländlichen Gebieten einen hohen Informationsbedarf gibt, um sicherzustellen, dass die Patienten die notwendige Therapie rechtzeitig erhalten. Dies wird auch in der Studie zur Opioidsubstitutionstherapie deutlich, die im Kontext der Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurde.
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Ort | Landsberg am Lech, Deutschland |
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