Nach dem Mord an Philipos: Eine Mutter auf der Suche nach Vergebung

Die Dokumentation beleuchtet den tragischen Tod von Philipos, der 2024 in Bad Oeynhausen starb, und die Suche seiner Familie nach Vergebung.
Die Dokumentation beleuchtet den tragischen Tod von Philipos, der 2024 in Bad Oeynhausen starb, und die Suche seiner Familie nach Vergebung. (Symbolbild/NAG)

Bad Oeynhausen, Deutschland - Am 7. Juni 2025 versammeln sich Familie und Freunde von Philipos auf einem Berg mit Blick auf Porta Westfalica, um ihn zu gedenken. Philipos starb im Juni 2024, nachdem er von einem 18-jährigen Syrer brutal angegriffen worden war. Der Vorfall ereignete sich, als Philipos mit einem Freund auf seine Schwester wartete, die ihr Abitur im Bad Oeynhauser Kurpark feierte. Nach einem Wortwechsel kam es zu einer Schlägerei, die für Philipos tödlich endete, als er infolge der Schläge zwei Tage später an seinen Kopfverletzungen starb. Remszeitung berichtet von der anhaltenden Trauer seiner Familie, insbesondere seiner Mutter, Joanna Steinmann-Glogowski, die täglich das Grab ihres Sohnes besucht und in einer WDR-Dokumentation ihre Schmerz über den Verlust und ihre Fragen zu Gott und Vergebung äußert.

Der Hauptangeklagte wurde vom Bielefelder Landgericht zu neun Jahren Haft verurteilt. Während des Prozesses gab es viele Fragen und Unsicherheiten. Philipos hatte seinen Tod bei einem Angriff erlitten, der nach einem Zwischenfall, bei dem Radikalen Drogen im Zusammenhang mit Philipos beobachtet hatten, eskalierte. Nachdem er zu Boden gefallen war, erlitt er mehrere Schädelbrüche, als der Täter mit dem Knie auf seinen Kopf trat. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Jugendstrafe wegen Raubes mit Todesfolge und versuchten Mordes. WDR hebt hervor, dass der Täter bereits kleinere Straftaten in Deutschland begangen hatte und als Flüchtling nach Deutschland gekommen war. Zudem bot der Prozess Einblick in die Herausforderungen, die durch Zuwanderung und die Integration junger Menschen in Deutschland entstehen.

Die Emotionen der Angehörigen

Joanna Steinmann-Glogowski, die als Nebenklägerin auftrat, beschreibt in der Dokumentation ihre Wut und Trauer über das, was ihrer Familie widerfahren ist. Sie reflektiert dabei über den Prozess und den Umgang mit ihrem Schmerz, indem sie ein Tagebuch führt, in dem sie ihre Gedanken und Wünsche für ihren verstorbenen Sohn festhält. Die Doku mit dem Titel „Mein Sohn wurde getötet: Ich muss weiterleben“ beleuchtet auf eindringliche Weise den Kampf der Mutter um Vergebung und Frieden. Joanna konfrontiert den Hauptangeklagten mutig im Gerichtssaal und zeigt damit die tiefen Emotionen, die den Fall umgeben. Außerdem beschreibt sie, wie sie und andere Angehörige T-Shirts mit der Aufschrift „Philippos Tsanis Unvergessen“ trugen, um ihr Andenken zu ehren.

Die Trauer um Philipos hat auch eine größere Diskussion über Jugendkriminalität und Gewalt ausgelöst. BMFSFJ hebt hervor, dass nur eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die als Intensivtäter gelten, immer wieder schwerwiegende Straftaten begeht. Viele Jugendliche sehen sich mit sozialen Benachteiligungen, Gewalterfahrungen und anderen komplexen Problemlagen konfrontiert, die zu ihrem Verhalten beitragen können. Die Notwendigkeit einer stärkeren Kriminalitäts- und Gewaltprävention wird angesichts dieses tragischen Vorfalls umso deutlicher, um sicherzustellen, dass solche Taten in Zukunft vermieden werden können.

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Ort Bad Oeynhausen, Deutschland
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