Erneute Suche nach Madeleine McCann endet ohne neue Hinweise in Portugal

Lagos, Portugal - Im Süden Portugals wurde die Suche nach Hinweisen im Fall der seit 2007 verschwundenen Madeleine McCann erneut eingestellt. Diese Maßnahme wurde auf Antrag der deutschen Behörden durchgeführt und fand im Bezirk Lagos statt. Die Kriminalpolizei erklärte, dass die Suchaktion, an der sowohl portugiesische als auch deutsche Beamte beteiligt waren, am frühen Abend abgeschlossen wurde. Offizieller Abbau der Suchinstallationen ist für Freitag geplant. Trotz intensiver Bemühungen, darunter der Einsatz von Bodenradar und Baggern, wurden keine neuen Hinweise gefunden, und die Ermittler veröffentlichten keine weiteren Informationen zu den Hintergrunduntersuchungen. Welt berichtet, dass die Suche im Gebiet von etwa 50 Hektar durchgeführt wurde, wobei unter anderem eine Kiste aus einer Ruine entfernt wurde.

Madeleine McCann verschwand am 3. Mai 2007, kurz vor ihrem vierten Geburtstag, aus einer Ferienanlage in Praia da Luz. Deutsche Ermittler vermuten, dass sie entführt und ermordet wurde, jedoch gibt es bis heute keine Leiche. Der 48-jährige deutsche Verdächtige, Christian B., sitz momentan in einem deutschen Gefängnis, weil er wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz verurteilt wurde. Im Fall Maddie gibt es gegen ihn derzeit keine Anklage; die Unschuldsvermutung gilt, und er könnte frühestens Anfang 2026 aus der Haft entlassen werden.ZDF bestätigt, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig zur Zeit strafprozessuale Maßnahmen in Portugal initiiert hat, um den Fall weiter voranzubringen.

Statistiken zu vermissten Kindern in Portugal

Die Diskussion um den Fall Maddie McCann reiht sich in ein komplexes Thema ein: die Vermisstenstatistik in Portugal. Miguel Gonçalves, Chefinspektor der Kriminalpolizei, teilte mit, dass im Jahr 2023 insgesamt 1.010 Kinder als vermisst gemeldet wurden. Davon waren 179 Kinder jünger als 14 Jahre und 831 zwischen 14 und 17 Jahren. Bemerkenswert ist, dass in Portugal 2023 keine Fälle gemeldet wurden, in denen ein vermisstes Kind nicht gefunden wurde, was darauf hinweist, dass die Mehrheit der vermissten Kinder schnell lokalisiert wird The Portugal News vermerkt, dass die Zahlen auch aufgrund mehrfacher Meldungen von Heimbewohnern höher ausfallen können.

Die Diskussion um vermisste Kinder wird durch die Tatsache kompliziert, dass die meisten vermissten Kinder zwischen 15 und 16 Jahren alt sind oder kurz vor der Volljährigkeit stehen, was die Suche erschweren kann. Gonçalves sieht die Situation in Portugal im Vergleich zu anderen Ländern wie dem Vereinigten Königreich oder Spanien nicht als besorgniserregend an. Er hob hervor, dass Fälle von vermissten Kindern unter 14 Jahren in der Regel schnell gelöst werden.

Der Fall von Madeleine McCann bleibt jedoch eines der am meisten diskutierten und untersuchten Phänomene im Zusammenhang mit vermissten Kindern. Die anhaltenden Ermittlungen und die sporadischen Suchaktionen zeigen, dass die Hoffnung, Antworten zu finden, weiterhin besteht.