Proteste in Salzburg: Porsche plant umstrittenen Privat-Tunnel!

Kapuzinerberg, Salzburg, Österreich - Wolfgang Porsche, Aufsichtsratschef der Porsche Automobil Holding, hat Pläne für den Bau eines privaten Tunnels zu seiner luxuriösen Villa auf dem Kapuzinerberg in Salzburg vorgestellt. Der 81-Jährige strebt an, eine 500 Meter lange Tunnelröhre zu errichten, die von der städtischen Parkgarage Linzer Gasse ausgehen und eine beeindruckende unterirdische Garage für bis zu ein Dutzend Autos unter dem geschichtsträchtigen Paschinger Schlössl bieten soll. Diese Villa, die Porsche im Jahr 2020 für geschätzte 8,4 Millionen Euro erwarb, hat kulturelle Bedeutung, da sie einst dem Schriftsteller Stefan Zweig gehörte, der dort einige seiner bekanntesten Werke verfasste.
Bisher hat die Stadtverwaltung von Salzburg dem Projekt vorläufige Genehmigungen erteilt, nachdem Porsche einmalig 40.000 Euro für ein beschränktes Nutzungsrecht auf öffentlichem Grund gezahlt hat. Im Jahr 2022 traf Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) die Entscheidung, ein neues Gutachten zur Höhe des Zahlungsbetrags erstellen zu lassen, das kürzlich auf 35.304 Euro festgelegt wurde. Diese Maßnahme wurde im Rahmen einer öffentlichen Debatte initiiert, was zu einem Anstieg der Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit und Angemessenheit der Vereinbarung führte.
Öffentliche Proteste und Kritik
Trotz der Genehmigungen sieht sich Porsche einem zunehmenden Widerstand durch lokale Aktivisten gegenüber, die gegen den Tunnelbau protestieren. Eine Online-Petition mit dem Titel „Nein zum Porsche-Tunnel“ hat mehr als 17.000 Unterschriften gesammelt und zielt darauf ab, den Gemeinderat dazu zu bewegen, gegen eine Änderung des Flächennutzungsplans zu stimmen, um den Bau zu verhindern. Diese Petition wurde am 15. Mai 2025 übergeben und hat nach wie vor Unterstützung unter den Anwohnern.
Kritiker, darunter Mitglieder der örtlichen Grünen und der Kommunistischen Partei, haben den Deal als intransparent und als eine Form von „Sonderbehandlung für Reiche“ bezeichnet. Ingeborg Haller, die lokale Grünen-Vorsitzende, hat den sensationellen Deal angeprangert, während Tobi Rosswog, ein prominenter Kritiker, die „Salzburger Porsche-Tunnel Festspiele“ ins Leben gerufen hat, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Transparente mit Aufschriften wie „Und Porsche sprach es werde Loch“ wurden am Kapuzinerberg aufgehängt.
Der Weg zur Villa
Die Zufahrtsstraße zu Porsches Villa wird als schmal und unpraktisch beschrieben, was möglicherweise auch ein Motiv für den geplanten Tunnelbau ist. Aktivisten haben die unangemessene Flächenvergabe und die Sonderbehandlung von wohlhabenden Bürgern in Frage gestellt, und es gibt Stimmen, die fordern, dass solche Projekte transparenter behandelt werden sollten. Salzburgs neuer Bürgermeister Auinger hat eingeräumt, dass der Austausch mit der Öffentlichkeit verbessert werden könnte, ohne jedoch die Eignung des Tunnelprojekts direkt zu beurteilen.
Die öffentliche Debatte über den Tunnel wird voraussichtlich weiterhin intensiv bleiben, insbesondere da der Gemeinderat Mitte Mai über die notwendigen Planänderungen entscheiden muss. Gleichzeitig ist eine kleine Protestaktion auch in Stuttgart für Donnerstag angekündigt, was die überregionale Bedeutung des Themas unterstreicht. Die Situation rund um Wolfgang Porsches geplanten Tunnel stellt nicht nur eine lokale Angelegenheit dar, sondern spiegelt auch breitere gesellschaftliche Fragestellungen über Reichtum und Gerechtigkeit wider.
Für Wolfgang Porsche könnte der Tunnel ein Ausdruck seines persönlichen Stils und seiner Wünsche sein, während die Stadt Salzburg vor der Herausforderung steht, die Interessen aller Bürger zu berücksichtigen.
Details | |
---|---|
Ort | Kapuzinerberg, Salzburg, Österreich |
Quellen |