Brücken in Gefahr: Milliardenkosten und Sanierungsstau drohen!

Deutschlands marode Brücken erfordern dringende Modernisierung. Der Bundesrechnungshof kritisiert die unzureichenden Fortschritte und hohen Kosten.
Deutschlands marode Brücken erfordern dringende Modernisierung. Der Bundesrechnungshof kritisiert die unzureichenden Fortschritte und hohen Kosten. (Symbolbild/NAG)

Lüdenscheid, Deutschland - Deutschlands Autobahnbrücken stehen vor einer ernsthaften Krise. Der Zustand zahlreicher Brücken ist deutlich schlechter als angenommen, und der Sanierungszeitplan ist aus dem Ruder gelaufen. Nach Angaben von Schwäbische sind über 8.100 Teilbauwerke an Autobahnbrücken und etwa 3.000 an Bundesstraßen dringend sanierungsbedürftig. Im März 2022 verkündete das Bundesverkehrsministerium ein Modernisierungsprogramm, das jedoch dem Bundesrechnungshof zufolge „bei Weitem nicht im Zeitplan“ sei.

Rund 5.000 Teilbauwerke sollen in einem ersten Schritt modernisiert werden. Ab 2026 plant die Autobahn GmbH, jährlich 400 Teilbauwerke zu renovieren. Diese Zahl wird jedoch als unrealistisch eingestuft, da im Durchschnitt mehr als 450 Teilbauwerke jährlich hätten modernisiert werden müssen, so die Kritiker. Leider wurden in den letzten drei Jahren lediglich etwa 40 Prozent der geplanten Modernisierungen durchgeführt.

Probleme bei der Umsetzung der Modernisierungen

Für das Jahr 2024 waren 280 Modernisierungen vorgesehen, tatsächlich konnten jedoch nur 69 umgesetzt werden. Diese Diskrepanz wird voraussichtlich weiter wachsen. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Kostenstruktur für die Brückenmodernisierung im Bundeshaushalt, da das Budget intransparent ist. Die Autobahn GmbH kann nicht beziffern, wie viel jährlich für die Brückenmodernisierung ausgegeben wurde. Der Bundesrechnungshof empfiehlt die Einrichtung eines gesonderten Haushaltstitels für die Brückenmodernisierung, um die Finanzierung zu klären.

Die Situation ist alarmierend, da viele Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland in einem besorgniserregenden Zustand sind. Laut Bundesrechnungshof wurden bis Ende 2024 nur 40 Prozent der geplanten Modernisierungen abgeschlossen, was die Effizienz erheblich in Frage stellt. Um das Programm bis 2032 erfolgreich abzuschließen, wären jährlich etwa 590 Teilbauwerke nötig – ein Ziel, das als unrealistisch gilt.

Finanzielle Herausforderungen und volkswirtschaftliche Folgen

Die Autobahn GmbH hat auch einen milliardenschweren Mehrbedarf bei der Sanierung gemeldet. Die finanzielle Belastung wird verstärkt durch den volkswirtschaftlichen Schaden durch Vollsperrungen. So ist beispielsweise die Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid seit Dezember 2021 aus Sicherheitsgründen gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsstörungen führt. Der Neubau der gesprengten Brücke soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Die Bundesregierung plant, die Mittel für die Brückensanierung von 4,5 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2026 zu erhöhen. Dennoch zeigt eine Analyse von Tagesschau, dass die Autobahn GmbH im vergangenen Jahr nur 238 Projekte erfolgreich abgeschlossen hat, obwohl 438 notwendig gewesen wären. Die kritische Infrastruktur des Landes steht also auf der Kippe, während die Zeit drängt.

Politiker und Experten fordern entschlossenes Handeln, um die maroden Brücken zu reparieren und den Zustand der Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. Ohne ein schnelles und zielgerichtetes Vorgehen könnte sich der Zustand der Brücken weiter deutlich verschlechtern.

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Ort Lüdenscheid, Deutschland
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