Flutkatastrophe in Nigeria: 150 Tote und unzählige Vermisste!

Schwere Überschwemmungen in Nigeria fordern 150 Tote. Millionen in Westafrika betroffen. Bergungsarbeiten dauern an.
Schwere Überschwemmungen in Nigeria fordern 150 Tote. Millionen in Westafrika betroffen. Bergungsarbeiten dauern an. (Symbolbild/NAG)

Mokwa, Nigeria - In Nigeria hat sich die Zahl der entdeckten Toten aufgrund der verheerenden Überschwemmungen auf 150 erhöht, nachdem tagelange Bergungsarbeiten in der Region Mokwa durchgeführt wurden. Diese schweren Überschwemmungen folgten auf stundenlangen Regen am Mittwoch und führten zur Zerstörung von mehr als 50 Häusern, die mitsamt ihren Bewohnern weggespült wurden. Die Rettungsdienste berichten, dass die schwierigen Bergungsverhältnisse die Erkennung des vollständigen Ausmaßes der Katastrophe verzögerten, und die Suche nach den Verschütteten dauerte bis zum Abend des Samstags an. Die genaue Anzahl der noch vermissten Personen bleibt unklar. Über 1,3 Millionen Menschen wurden durch die Fluten, die im vergangenen Jahr in mehreren Bundesstaaten über 600 Menschen das Leben kosteten, obdachlos.

Nicht nur Nigeria ist betroffen; in West- und Zentralafrika sind Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen. Über 1.000 Menschen starben in den Fluten, die durch die heftigsten Regenfälle seit Jahrzehnten ausgelöst wurden. Zu den am stärksten betroffenen Staaten zählen Niger, Mali, Kamerun, der Tschad, der Sudan, der Südsudan sowie Teile der Demokratischen Republik Kongo. Laut Angaben der UN-Nothilfeagentur OCHA sind fast 600.000 Menschen in Nigeria, allein im Bundesstaat Borno, besonders betroffen, wo ein Damm brach und Brücken einstürzten. Die Rettungseinsätze in den Überschwemmungsgebieten dauern an, das genaue Ausmaß der Schäden und die Anzahl der Opfer sind jedoch schwer zu ermitteln.

Internationale Hilfe und humanitäre Krise

Die humanitäre Lage hat sich dramatisch verschlechtert, mit über 4 Millionen Menschen in Westafrika, die in diesem Jahr von Überschwemmungen betroffen sind. Das Welternährungsprogramm (WFP) hat bereits Küchen zur Versorgung der Vertriebenen in Maiduguri eingerichtet. USAID hat zudem mehr als 3 Millionen Dollar an humanitärer Hilfe bereitgestellt. In Nigeria wird die Situation durch das anhaltende Klima von Konflikten und Vertreibung erschwert, was die Rettung und Unterstützung der Betroffenen zusätzlich kompliziert.

Der Wassermangel und die Folgen klimatischer Extremereignisse verschärfen die Notsituation weiter. Ähnlich angespannt ist die Lage im Horn von Afrika, wo seit Oktober und November 2023 ebenfalls schwere Überschwemmungen herrschen. Fünf ausgefallene Regenzeiten, gefolgt von wiederholten Dürreperioden, haben extrem trockene Böden hinterlassen, die die Niederschläge nicht mehr aufnehmen können. Besonders betroffen sind Länder wie Somalia, Kenia, Äthiopien und der Südsudan, wo mehr als 3,1 Millionen Menschen unter den Folgen der Überschwemmungen leiden.

Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Situation weiter verschlechtern könnte. Meteorologische Vorhersagen signalisieren Wetterextreme bis ins Frühjahr 2024, bedingt durch das Wetterphänomen El Niño. Im Kontext der anhaltenden klimatischen Herausforderungen wird geschätzt, dass in den kommenden Jahren bis zu 118 Millionen Menschen in Afrika von Extremwetter betroffen sein könnten, was die Notwendigkeit für internationale Unterstützung und Anpassungsstrategien noch dringlicher macht.

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Ort Mokwa, Nigeria
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