Proteste in Salzwedel: Antifa-Demo zieht trotz Gegner friedlich durch die Stadt
Proteste in Salzwedel: Antifa-Demo zieht trotz Gegner friedlich durch die Stadt
Salzwedel, Deutschland - In Salzwedel war heute der 5. Juli ein Tag, an dem sich die Straßen mit Menschen füllten, die ein deutliches Zeichen gegen rechts setzen wollten. Ab 14:30 Uhr versammelten sich rund 220 Teilnehmer am Bahnhof, um dem Motto „ANTIFA gegen den Rechtsruck“ zu folgen. Die friedliche Demonstration wurde von der Polizei weiträumig abgesichert, was sich als wichtige Maßnahme erweisen sollte, um mögliche Konflikte zu verhindern.
Der geplante Aufzug führte über die Ernst-Thälmann-Straße und den Rathausturmplatz bis zur Altperverstraße. Die Teilnehmer trugen Transparente und der Umzug wurde von einem Lautsprecherwagen begleitet. Doch die Symbolik der Demonstration war nicht nur auf die Seiten der Protestierenden gerichtet. Wie die Volksstimme berichtet, kam es am Kaufland zu einem Zwischenfall, als Personen aus dem rechten Spektrum die Demonstranten provozieren wollten, was jedoch von der Polizei unterbunden wurde.
Verlauf und Polizeieinsätze
Insgesamt waren etwa 160 Polizisten im Einsatz, um die Sicherheit während des Protestes zu gewährleisten. Unterstützt wurde die örtliche Polizei durch die Landesbereitschaftspolizei Magdeburg, den zentralen Einsatzdienst und die Verkehrsüberwachungsgruppe der Polizeiinspektion Stendal. Während des Verlaufes der Versammlung blieben größere Ausschreitungen aus. Die Polizeioberrätin Tina Beck äußerte sich positiv und erklärte, dass das Einsatzkonzept weitestgehend erfolgreich umgesetzt worden sei.
Allerdings gab es einige Straftaten zu verzeichnen. Drei Personen werden nun wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt, nachdem Pyrotechnik gezündet wurde. Zudem gibt es ein Ermittlungsverfahren wegen eines Angriffs auf einen Polizeibeamten, der mit einem Regenschirm bedroht wurde. Auch eine Anzeige wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurde aufgegeben, nachdem einvernommen wurde, dass verbotene Parolen skandiert worden waren.
Zusätzliche Versammlung und Bürgerengagement
Am Vortag, dem 4. Juli, hatte zudem eine spontane Demonstration unter dem Motto „Gegen Faschismus“ stattgefunden. Diese Versammlung, zu der etwa 50 Personen erschienen, verlief ebenfalls ohne größere Vorfälle und wurde von der Polizei gesichert. Nichtsdestotrotz äußerten Teilnehmer wie die Stadträtin Gabriele Gruner von den Linken und andere Anwesende Enttäuschung über die geringe Beteiligung der Salzwedeler Bevölkerung.
Das Engagement gegen die erstarkenden rechten Strukturen in der Stadt spiegelt sich auch im Rahmen der Bürgerinitiativen wider. Unter anderem waren Vertreter der Initiativen „Kein CO2-Endlager Altmark“ und „Lüchow-Dannenberg“ sichtbar. Lothar Lehmann von der Bürgerinitiative kritisierte die Reaktionen der Landesregierung und forderte ein stärkeres öffentliches Interesse, während andere Unterstützer die Wichtigkeit des Engagements betonten.
Insgesamt war der 5. Juli in Salzwedel ein Tag des Protests, der deutlich machte, dass die Bürger sich nicht mit der aktuellen Situation abfinden möchten. Diese Versammlung und die Maßnahmen der Polizei zeigen, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten zusammenzustehen und klare Zeichen zu setzen. Ein gutes Händchen bewies auch die Polizei, die trotz zeitweiliger Spannungen die Situation im Griff hatte und größere Auseinandersetzungen verhindern konnte. Die weiterhin verstärkte Polizeipräsenz in der Stadt lässt darauf hoffen, dass die Bürger sich auch in Zukunft sicher fühlen können.
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Ort | Salzwedel, Deutschland |
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