Die Vitte: Das schwimmende Dorf zwischen Rügen und Hiddensee!

Die Fähre „Vitte“ verbindet Rügen und Hiddensee, transportiert Güter und Passagiere und hat eine bewegte Geschichte.
Die Fähre „Vitte“ verbindet Rügen und Hiddensee, transportiert Güter und Passagiere und hat eine bewegte Geschichte. (Symbolbild/NAG)

Hiddensee, Deutschland - Die „Vitte“ ist eine einzigartige Fähre, die die Insel Hiddensee mit wichtigen Versorgungsgütern versorgt und die einzige Verbindung zur Nachbarinsel Rügen schafft. Gebaut wurde das Schiff im Jahr 1968 in Husum und war ursprünglich als MS „Amrum“ im Einsatz, bevor es 1992 zur Weißen Flotte wechselte, um auf der Hiddensee-Linie zu fahren. Aufgrund seiner markanten Form wurde die Fähre zunächst als „Bügeleisen“ verspottet, doch ihre praktischen Fähigkeiten haben sich über die Jahre bewährt. Mit einer Kapazität von 480 Passagieren und der Fähigkeit, große Güter sowie Maschinen zu transportieren, ist sie unverzichtbar für die Insel.

Die „Vitte“ fährt täglich und transportiert eine Vielzahl von Gütern, darunter Lebensmittel, Baumaterialien sowie Post und Müll. Auch Schafherden haben Platz an Bord. Für den effizienten Umgang mit der Ladung sorgt ein kleiner Traktor, der auf dem Schiff stationiert ist. Die vierköpfige Besatzung lebt und arbeitet sechs Tage am Stück auf der Fähre und hat oft lange Arbeitszeiten, die bereits um 5 Uhr morgens beginnen. Die Schlafmöglichkeiten bestehen aus fensterlosen Kajüten, zudem gibt es eine kleine Bordküche für die täglichen Mahlzeiten. Diese Form der Arbeit und des Lebens auf dem Wasser ist laut lvz.de geprägt von einer besonderen Routine und Kameradschaft.

Das Leben auf der Fähre

Die Pendler, die die „Vitte“ nutzen, sind eine vielseitige Gruppe, zu der Maler, Bauarbeiter und Putzfrauen gehören. Viele Hiddenseer Kinder nutzen die Fähre, um an ihrem schulfreiem Tag Freizeitaktivitäten auf Rügen oder in Stralsund nachzugehen. Anja Heitmüller, eine Lehrerin auf Hiddensee, hat ihr eigenes Buch über die Fähre und ihre Bedeutung für die Gemeinde veröffentlicht. In ihrem Werk, das im Eigenverlag erschienen ist, dokumentiert sie ein Jahr lang den Alltag der Besatzung auf fünf täglichen Fahrten zwischen den beiden Inseln. Das Buch bietet neben historischen Aufnahmen auch Einblicke in das Zusammenleben verschiedener Berufsgruppen auf der Fähre und zeigt Menschen bei der Arbeit.

Das Buch kann im lokalen Buchhandel auf Rügen, Hiddensee und in Stralsund sowie direkt bei Anja Heitmüller unter anjaheitmueller@web.de bestellt werden. Die Autorin vermittelt eine Atmosphäre der Melancholie und Würdigung für die Menschen, die das „System“ am Laufen halten.

Wartung und Herausforderungen

In der Werft wird die „Vitte“ ein Mal jährlich für vier bis fünf Wochen gewartet, während zwei andere Schiffe den Betrieb übernehmen. Diese Ausfallzeiten sind notwendig, um die wichtige Rolle, die die Fähre in der Ver- und Entsorgung der Insel spielt, weiterhin zu gewährleisten. Trotz der robusten Bauweise zeigt sich das Schiff jedoch auch als windanfällig, insbesondere unter extremen Wetterbedingungen wie Sturm oder starkem Winter.

Für weitere Informationen über die Routen und Dienstleistungen der Fähre können Interessierte die Webseite ostseefaehren.com besuchen. Die „Vitte“ bleibt ein Symbol für die Verbindung zwischen Hiddensee und Rügen, unerlässlich für die Bewohner und ihre Gäste.

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Ort Hiddensee, Deutschland
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