Große Wiederbewaldung im Harz: 130 Millionen für grüne Zukunft!

Große Wiederbewaldung im Harz: 130 Millionen für grüne Zukunft!

Harz, Deutschland - Am 14. Juli 2025 traten bedeutende Entscheidungen für die Wälder im Harz in Kraft. Der Verwaltungsrat der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) beschloss das umfassende „Programm zur Wiederbewaldung und Waldentwicklung Harz“ (WBP Harz). Dieses Vorhaben zählt zu den größten Natur-Wiederherstellungsprojekten in Niedersachsen und wird mit einer Summe von 130 Millionen Euro von der Landesregierung unterstützt. Das Ziel? Über 270 Quadratkilometer abgestorbener Fichtenmonokulturen sollen nachhaltig wieder aufgeforstet werden, was mehr als der Hälfte des niedersächsischen Landeswaldes im Harz entspricht.

Der NABU Niedersachsen und zahlreiche weitere Akteure unterstützen das ambitionierte Programm zur Wiederherstellung des Harzwaldes. Ein wesentlicher Aspekt des WBP Harz ist der Anstieg der Laubwaldanteile auf 58 Prozent und der Laubbäume auf etwa zwei Drittel des Gesamtbestandes. In den Bergwäldern des Harzes soll die Buche zur wichtigsten Baumart avancieren, während Fichten in Hochlagen etwa 28 Prozent des Nadelwaldes weiterhin erhalten bleiben.

Natürliche Vielfalt und Resilienz stärken

Im Rahmen der Wiederbewaldung setzen die Verantwortlichen auf ein abwechslungsreiches Vegetationsmosaik. Pionierbaumarten wie Vogelbeere, Birke, Salweide und Espe werden integriert, um der Biodiversität Vorschub zu leisten. Mischbaumarten wie Bergahorn und Traubeneiche sollen gefördert werden, um die Resilienz der Wälder gegenüber dem Klimawandel zu stärken und den Harz nicht nur ökologisch, sondern auch touristisch attraktiv zu halten.

Das Programm sieht vor, über 20 Prozent der Wiederbewaldungsflächen durch natürliche Sukzession zu entwickeln. Hierbei spielen die Premiere des „Dürrständer-Konzeptes“ eine zentrale Rolle, das Struktur und Totholz fördert. Mithilfe von Maßnahmen zur Verbesserung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit, insbesondere des Humus, sollen zukünftige Herausforderungen besser gemeistert werden.

Waldumbau und Klimaanpassung

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Waldumbau von Einkommens- und Monokulturen hin zu artenreichen Mischwäldern. Diese Strategie soll dazu beitragen, die Resilienz und Anpassungsfähigkeit unserer Wälder zu erhöhen. Wie das Umweltbundesamt erklärt, spielt der Wasserhaushalt eine entscheidende Rolle, besonders in Zeiten von Trockenperioden und Hitzewellen. Maßnahmen wie die Wiedervernässung in Auenwäldern können helfen, den Wasserhaushalt zu stabilisieren.

Um das Programm weiter voranzutreiben, ist die Wahl der Baumarten und deren Mischungen von essenzieller Bedeutung. Wissenschaftler am Fraunhofer WKI simulieren die Waldentwicklung im Harz für die nächsten 40 Jahre. Dabei spielen die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf Wildtiere, Forstbetriebe, Holzverwendung, Tourismus und die Gesellschaft eine große Rolle. Das Augenmerk liegt auch auf der Nutzung von Laubholzarten für die industrielle Produktion, um etwa die Qualität von Holzwerkstoffen wie OSB und LVL zu optimieren.

Diese umfassenden Pläne unterstreichen das Engagement für den Waldumbau und die Anpassung der Waldökosysteme an den Klimawandel. Die steigende Resilienz und der Erhalt der vielfältigen Nutzungs-, Schutz- und Erholungsfunktionen sind von großer Bedeutung für die Zukunft unserer Wälder.

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OrtHarz, Deutschland
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