Drogenrazzia in Landsberg: 25 Millionen Euro Captagon sichergestellt!
Drogenrazzia in Landsberg: 25 Millionen Euro Captagon sichergestellt!
Landsberg, Deutschland - Ein großer Drogenfund sorgt für Aufregung in der Region: In Landsberg hat die Polizei am vergangenen Freitag sage und schreibe 2,1 Millionen Captagon-Tabletten sichergestellt. Die Drogen, die in einer Gemüsehandlung entdeckt wurden, haben einen Straßenverkaufswert von etwa 25 Millionen Euro. Insgesamt wurden rund 360 Kilogramm der illegalen Substanz sichergestellt, die in 975 Behältnissen, versteckt in Paletten mit Oliven, transportiert wurden. Um diesen aufwendigen Einsatz erfolgreich zu gestalten, kam die mobile Röntgenanlage des Hauptzollamts Dresden zum Einsatz. Die Fracht war Teil einer Tarnladung, die auch Paprika- und Pfefferpaste sowie arabischen Spinat (Molokhia) beinhaltete. Die Untersuchung ist allerdings noch nicht abgeschlossen, da der Verdacht gegen den Lebensmittelhandel in Landsberg nicht bestätigt wurde und die Täter vermutlich nicht in Deutschland verweilen.
Der erste große Drogenfund in dieser Sache wurde vor einer Woche bekannt gegeben, als bereits rund 300 Kilogramm Captagon entdeckt wurden. Dies wirft die Frage auf: Woher kommen diese großen Mengen? Die Herkunft der Drogen und die genaue Transportroute sind bislang unklar. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass die Tablettern nicht für den deutschen Markt bestimmt sind, sondern lediglich durch Deutschland transportiert werden sollten. Captagon ist ein Amphetamin-Derivat, das ursprünglich in den 1960er- und 1970er-Jahren in Deutschland als Medikament verwendet wurde. Seinen Reiz hat es mittlerweile verloren, denn es wurde in den 1980er Jahren wegen schwerer Nebenwirkungen vom Markt genommen.
Captagon – Ein weltweites Drogenproblem
Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Europäische Drogenagentur (EMCDDA) haben kürzlich in ihrem Bericht „Captagon-Handel und die Rolle von Europa“ festgestellt, dass der illegale Handel mit Captagon in den vergangenen fünf Jahren in Europa stark zugenommen hat. Die Studie zeigt, dass europäische Länder häufig als Umschlagplätze fungieren, insbesondere durch Frachtcontainer-Transporte, wobei die Hauptproduktionsstätten in Syrien und Libanon liegen. Der Konsum findet vor allem in Ländern auf der arabischen Halbinsel, wie zum Beispiel Saudi-Arabien, statt, wo Captagon als das verbreitetste Amphetamin gilt.
Die Analyse zeigt außerdem, dass der Drogenmarkt in Europa von anhaltenden Gesundheits- und Sicherheitsproblemen geprägt ist. Die Verfügbarkeit illegaler Drogen, auch in neuen Formen, stellt eine wachsende Herausforderung dar. So ist auch der Konsum anderer Substanzen wie Kokain oder synthetischen Opioiden besorgniserregend. Dies spiegelt sich in den Zahlen wider: Während die Fallzahlen von Amphetaminen in Sachsen-Anhalt von 3.432 im Jahr 2018 auf 2.115 im Jahr 2024 sanken, verdoppelte sich die Menge gefundener Substanzen in den letzten zwei Jahren erheblich.
Die Lage in Europa
Der europäische Drogenbericht 2024 hebt die wachsende Komplexität der Drogensituation hervor. „Polyvalenter Drogenkonsum“ hat zugenommen, was die Gesundheitsrisiken für die Menschen nicht unerheblich erhöht. Aktuelle Berichte zeigen, dass besonders injizierender Drogenkonsum ein zentrales Thema ist und sogar zu einem Anstieg der HIV-Fälle geführt hat. Synthetische Cathinone und Methamphetamin zeigen ebenfalls Anzeichen einer wachsenden Herausforderung für die Drogenpolitik in Europa. Die EUDA, die am 2. Juli 2024 als neue Drogenagentur der Europäischen Union eingeführt wird, plant, die Überwachung und Forschung zu Drogenkonsum und den damit verbundenen Schäden zu verstärken, um effektive Maßnahmen zu entwickeln.
Insgesamt ist die Drogenproblematik in Europa und speziell bei Amphetaminen einer, die sensibel beobachtet werden muss. Die Entwicklungen der Drogenmärkte und die immer neuen Herausforderungen erfordern ein schnelles und flexibles Handeln, um die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
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Ort | Landsberg, Deutschland |
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