Erdbeerernte in Bautzen schrumpft auf Tiefststand seit 20 Jahren!
Erdbeerernte in Bautzen schrumpft auf Tiefststand seit 20 Jahren!
Bautzen, Deutschland - Die Erdbeersaison im Landkreis Bautzen neigt sich dem Ende zu, und die Stimmung unter den Bauern könnte kaum gemischter sein. Martin Wahode aus Rothnaußlitz fällt ein vernichtendes Urteil: Er spricht von der „schlechtesten Ernte seit 20 Jahren“. Besonders auffällig ist der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als die Ernte noch zufriedenstellender war. In diesem Jahr wurden nur etwa die Hälfte der Erdbeeren geerntet, die es 2023 gab. Frost und kalte Nächte haben das Wachstum der Früchte stark beeinträchtigt, während die Hitze und die vielen Sonnentage weniger problematisch waren. Wahode hat jedoch das Glück, dass der Geschmack seiner Erdbeeren trotz der widrigen Umstände sehr gut und süß ist.
Die Saison erstreckte sich von Anfang bis Ende Juni. Während sich Wahode bereits auf die Zukunft vorbereitet, indem er sein Feld bewässert und düngt, hat er die Methode der Beregnung im Blick. Diese Technik schützt Erdbeeren vor Frost, indem gefrorenes Wasser Wärme freisetzt. Das lässt viele Landwirte aufatmen, die dennoch den großen Herausforderungen des Wetters gegenüberstehen. Matthias Domanja aus Oberkaina hat von Sonnenbrand und kleineren Früchten berichtet. Auch er mulcht und düngt sein Erdbeerfeld, um mehr Stabilität für die nächste Saison zu schaffen.
Frost und Trockenheit als ständige Begleiter
Auf dem Gutshof Kaschwitz in Putzkau können derzeit noch Erdbeeren gepflückt werden. Chef Christian Bock hatte es in der Saison nicht leicht. Er kämpfte mit den Herausforderungen von Frost und Trockenheit zu Beginn der Erntezeit – und dennoch konnte er insgesamt zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Einigen Früchten fehlte es zwar an der perfekten Form, doch diese Hürden scheinen ihn nicht entmutigt zu haben. Bock plant, zukünftig Sorten mit starker Laubbildung anzubauen, um seine Schützlinge besser gegen die Elemente zu wappnen. Im Vergleich dazu berichtet Edmund Kubitz aus Hoyerswerda von einer guten Ernte, die weniger Frostschäden erlitten hat als im Vorjahr.
Ein zusätzliches Augenmerk der Erdbeeren liegt auf dem Thema Frostschutz. Gerade in der Frühjahrszeit sind Erdbeeren besonders anfällig für Frostschäden, die durch plötzlichen Frühlingsfrost während der Blütezeit entstehen können. Temperaturen unter -2 °C sind fatal für die Blüten, daher sind Schutzmaßnahmen wichtig. Wie verschiedene Experten berichten, können dichte Bündel von Erdbeerblüten bis -6 °C aushalten, während die Früchte selbst Hitze und Trockenheit besser überstehen, wenn sie gut bewässert sind. Vor dem letzten frostfreien Datum sind Schutzstrategien unverzichtbar, um die empfindlichen Pflanzen zu retten, zum Beispiel durch Mulchen mit Stroh oder spezielle Bewässerungstechniken.
Der Wassereinsatz in der Landwirtschaft
In Deutschland beschäftigen sich Landwirte zunehmend mit der Frage nach Wasser. Wurst und Gemüse wachsen nicht aus dem Nichts, und nur 3,1 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen werden bewässert. Trotz der Tatsache, dass Deutschland als wasserreiches Land gilt, hat sich das langjährige potenzielle Wasserdargebot verringert. Die Risiken durch Dürre und andere Extremwetterereignisse stellen eine permanente Herausforderung dar, wobei der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft nur einen minimalen Teil des Gesamtverbrauchs ausmacht. So macht der Wassereinsatz in der Landwirtschaft nur 0,25 Prozent des langfristigen Dargebots aus.
Es ist klar, die Erdbeersaison im Landkreis Bautzen war dieses Jahr von mehreren Widrigkeiten geprägt. Doch die Bauern zeigen sich resilient und stellen die Weichen für eine hoffentlich bessere Ernte im nächsten Jahr!
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Ort | Bautzen, Deutschland |
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