Geburtenrückgang in Mittelsachsen: Kliniken im Kampf um Neugeborene!

Geburtenrückgang in Mittelsachsen: Kliniken im Kampf um Neugeborene!

Mittweida, Deutschland - Ein Blick auf die Geburtenzahlen in Mittelsachsen offenbart einen besorgniserregenden Trend: Im Jahr 2023 kamen im gesamten Landkreis nur 1.673 Kinder zur Welt, während die Zahl der Verstorbene auf 4.578 anstieg. Das Statistischen Landesamt spricht bereits von dem höchsten Geburtendefizit seit 1996. Doch nicht alle Kliniken scheinen von diesem Trend betroffen zu sein. Verschiedene Geburtskliniken in Mittelsachsen berichten von stabilen oder sogar leicht steigenden Zahlen bei den Geburten.

Das Klinikum Mittweida beispielsweise beschloss im Jahr 2024 einen Anstieg der Geburtenzahlen zu verzeichnen. Stolze 485 Geburten wurden in diesem Jahr registriert, was einen Zuwachs von 17 Neugeborenen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Bekannte Gesichter unter den Neuankömmlingen waren Marlo Frieden, der am 2. Januar das Licht der Welt erblickte, sowie die Zwillinge Maxwell und Charlie, die nur Stunden später das nächste Kapitel ihrer Familiengeschichte begannen. Besondere Beachtung fand, dass Jungen mit 262 Geburten klar in der Überzahl waren.

Stabilität und neue Angebote

Bei genauerer Betrachtung ist die Lage in den Kliniken gemischt. Während die Geburtenzahlen im Klinikum Chemnitz von Januar bis Juli 2024 leicht rückläufig waren, sah das Elblandklinikum Riesa seine Zahlen konstant. Mit 223 Geburten im ersten Halbjahr 2023 und 215 im Jahr 2025 bleibt der Unterschied gering. Erfreulich ist die Eröffnung neuer Kreißsäle und Stationen, die die geburtshilfliche Versorgung in der Region sichern sollen.

Auch das Freiberger Krankenhaus meldet für das Jahr 2024 einen Anstieg von 529 auf 597 Geburten. Obwohl der Rückgang der Geburtenzahlen auch Auswirkungen auf die Einnahmen freiberuflicher Beleghebammen hat, scheint im Klinikum Mittweida ein gewisses Gefühl der Zuversicht zu herrschen. Mit dem Ziel, die Geburtenzahlen weiter zu stabilisieren, wird eine neue gynäkologisch-geburtshilfliche Station bis 2026 implementiert.

Ein besorgniserregender Trend

Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen ist es wichtig zu verstehen, welche Gründe hinter dem Geburtenrückgang stehen. Die Entscheidung für Kinder ist stark mit dem Alter der Mütter verknüpft. Während in der Vergangenheit viele Mädchen im Alter von 19 bis 27 Jahren Mutter wurden, sieht es heute ganz anders aus. Das durchschnittliche Alter der Mütter hat sich verschoben, was zu einem Abflachen der Geburtenkurve geführt hat. Diese Entwicklung ist seit den 1990er Jahren festzustellen und erreicht mit einem Tiefpunkt 1994 eine besorgniserregende Dimension.

Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten. Die Kliniken stellen sich der Herausforderung, nicht nur eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe anzubieten, sondern auch innovative Angebote wie Kinesio-Taping für Schwangere einzuführen, um werdende Mütter bestmöglich zu unterstützen.

In Zeiten, in denen die Nachfrage nach kinderärztlichen Dienstleistungen ausgesprochen hoch ist, wird klar: Es gibt viel zu tun, um dem Geburtenrückgang in Mittelsachsen entgegenzuwirken. Die Kliniken arbeiten daran, ihre Kapazitäten und Angebote zu erweitern. Eine Entwicklung, die im Interesse aller stehen sollte.

Für nähere Details sind die Berichte von Sächsische, Blick sowie Bevölkerungsmonitor Sachsen empfehlenswert.

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OrtMittweida, Deutschland
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