Afghanisches Dorf kämpft nach Bombenangriff um Wiederaufbau und Hoffnung

Al Jazeera dokumentiert die Folgen des US-Bombenangriffs 2017 auf ein afghanisches Dorf und beleuchtet humanitäre Herausforderungen.
Al Jazeera dokumentiert die Folgen des US-Bombenangriffs 2017 auf ein afghanisches Dorf und beleuchtet humanitäre Herausforderungen. (Symbolbild/NAG)

Achin-Distrikt, Nangarhar, Afghanistan - Im Jahr 2017 setzte die US-Armee im Achin-Distrikt in Nangarhar, Afghanistan, die größte nicht-nukleare Bombe, bekannt als „Mutter aller Bomben“ (MOAB), ein. Diese verheerende Aktion zielte auf einen Tunnelkomplex der ISIS und führte zu einem dramatischen Verlust von Menschenleben, wobei mindestens 94 ISIS-Mitglieder, darunter vier Anführer, ums Leben kamen. Zu Beginn wurde die Zahl der Toten auf 36 geschätzt, was die Auswirkungen und das Ausmaß des Angriffs verdeutlicht [Daily Mail] .

Al Jazeera berichtete, dass der Bombenangriff nicht nur menschliche Verluste verursachte, sondern auch zerstörerische Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur des Dorfs hinterließ. Bei einem Besuch des Dorfes fanden Journalisten zahlreiche zerstörte Häuser und ein wachsendes gesundheitsbezogenes Problem unter den Überlebenden [Al Jazeera].

Fehlende Verantwortlichkeit und Anhaltende Schäden

Die Berichterstattung zeigt auch, dass trotz der enormen Schäden, die durch den Angriff angerichtet wurden, weder die US-Regierung noch die afghanischen Behörden Verantwortung für die Folgen des Angriffs übernehmen. Diese fehlende Verantwortlichkeit hat zu einer tiefen Frustration unter den betroffenen Dorfbewohnern geführt, die weiterhin mit den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen des Angriffs kämpfen müssen.

Im Zusammenhang mit den gefallenen Opfern wurde auch von der Zerstörung in Shadal Bazar berichtet, wo Anwohner, einschließlich Kinder, die verheerenden Schäden begutachteten. US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Angriff als „sehr, sehr erfolgreiche Mission“, während der ehemalige Präsident Hamid Karzai seine Kritik am Angriffsverhalten äußerte und es als „Verrat“ an Afghanistan ansah [Daily Mail].

Aktuelle Lage in Afghanistan

Die Lage in Afghanistan hat sich seither weiter kompliziert. Im August 2021 übernahmen die Taliban gewaltlos die Macht und riefen das „Islamische Emirat Afghanistan“ aus. Seither hat sich die Sicherheitslage zwar im Vergleich zu den intensiven Konflikten vor 2021 entspannt, aber es gibt Berichte über anhaltende Gewalt, insbesondere durch die Islamische Staat-Provinz Khorasan (ISPK), die sich sowohl gegen die Taliban als auch gegen die Schiiten wendet und schwere Verluste verursacht [bpb].

Gleichzeitig bleibt die humanitäre Lage in Afghanistan prekär. Mehr als 50% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze und 69% der Afghanen können ihren Lebensunterhalt nicht decken. Diese Umstände wurden durch Naturkatastrophen und den Rückgang von Rücküberweisungen aus dem Ausland weiter verschärft [bpb].

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die tiefen Narben, die die Bombardierung im Jahr 2017 hinterlassen hat, weiterhin in der afghanischen Gesellschaft zu spüren sind, während das Land sich in einem Zustand der Unsicherheit befindet, sowohl hinsichtlich seiner humanitären Bedürfnisse als auch im Hinblick auf die interne politische Stabilität.

Details
Ort Achin-Distrikt, Nangarhar, Afghanistan
Quellen