Serengeti Park begrüßt seltene Kordofan-Giraffen: Hoffnung für die Art!

Zwei Kordofan-Giraffenbullen im Serengeti Park: Zuchtprogramm zur Rettung bedrohter Arten gestartet.
Zwei Kordofan-Giraffenbullen im Serengeti Park: Zuchtprogramm zur Rettung bedrohter Arten gestartet. (Symbolbild/NAG)

Serengeti Park, Tansania - Im berühmten Serengeti Park hat ein neues Kapitel im Schutz von Giraffen begonnen. Zwei Kordofan-Giraffenbullen, Kano und Marley, sind aus Frankreich eingetroffen und warten nun auf Zuchtpartnerinnen, um die Population dieser bedrohten Unterart zu stärken. Die beiden vierjährigen Bullen wurden in unterschiedlichen französischen Zoos aufgezogen und zeigen bereits eine gute soziale Interaktion. Der Serengeti Park plant, ein zentraler Standort für die Zuchterweiterung in Europa zu werden, um der bedrohten Unterart Kordofan-Giraffe neue Lebensräume zu bieten. Die Parksprecherin deutete an, dass sie entweder Weibchen aus anderen Zoos erhalten könnten oder die Möglichkeit besteht, die Bullen in andere Zoos zu transferieren, um die genetische Diversität zu gewährleisten.

Die Kordofan-Giraffen sind in den trockenen Gebieten des nördlichen Zentralafrikas verbreitet und gelten als stark bedroht, da ihr weltweiter Bestand auf etwa 1.400 Tiere in freier Wildbahn geschätzt wird. Diese Giraffenart ist nicht nur im Serengeti Park anzutreffen, sondern auch in Zoos in Dortmund und Dresden. Neben den Kordofan-Giraffen leben im Serengeti Park auch Netz- und Rothschildgiraffen. Der Park erstreckt sich über 220 Hektar, auf denen rund 2.000 Wildtiere eine Heimat finden, und bietet Platz, um verschiedene Arten voneinander zu trennen, was eine genetische Vermischung vermeidet.

Herausforderungen für die Giraffenpopulation

Die Kordofan-Giraffe ist jedoch nicht die einzige Giraffenart, die bedroht ist. In Westafrika etwa, wo der Lebensraum der Giraffen bis auf einen schmalen Streifen südöstlich von Niamey geschrumpft ist, gab es vor 100 Jahren mehrere Tausend Giraffen. Anfang des 21. Jahrhunderts lebten dort nur noch 50 Giraffen, was die Kritikalität ihrer Situation verdeutlicht. Dank engagierter Naturschützer und einer interessierten Regierung konnte die Population in Niger jedoch auf über 200 Tiere anwachsen, was als bemerkenswerter Erfolg gewertet wird.

Bedrohungen wie Wilderer und die Zerstörung ihres Lebensraums setzen den Giraffen stark zu. Vor 10 Jahren lebten geschätzt 140.000 Giraffen in Afrika; heute sind es weniger als 100.000. Um diesen Gefahren zu begegnen, haben mehrere Länder die Jagd auf Giraffen verboten und deren Fleisch aus Touristenlokalen verbannt. Der Naturschützer Julian Fennessy betont die Dringlichkeit, den Giraffen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und effektive Schutzmaßnahmen zu implementieren.

Lokale Schutzmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit

Im Tschad engagieren sich Organisationen wie AGA und Wings for Conservation aktiv für den Schutz der Kordofan-Giraffen. Ihre Ziele sind die Erforschung des Verbreitungsgebiets der Giraffen, die Ausweisung von Schutzgebieten und die Bekämpfung der Wilderei. Durch zunehmend effektive Flugüberwachungen wird gezielt gegen Wilderer vorgegangen, die nicht nur Giraffen, sondern auch Elefanten wegen ihrer Stoßzähne ins Visier nehmen.

In Zentralafrika ist die Situation noch angespanter, da Wilderer Giraffen wegen ihres Fleisches jagen und sogar Giraffenschwänze als Brautgeschenke angesehen werden. Schutzvereinigungen arbeiten daran, das Bewusstsein in der lokalen Bevölkerung zu schärfen und ihnen klarzumachen, dass Giraffen auch wirtschaftliche Vorteile bringen können, beispielsweise durch nachhaltige Landwirtschaftsförderungen.

Die Bemühungen um den Schutz der Giraffen, insbesondere der Kordofan-Giraffen, sind entscheidend für das Überleben dieser majestätischen Tiere in der Wildnis. Die Initiativen in verschiedenen Ländern und der Zoo-Schutzansatz tragen dazu bei, die dringend benötigte genetische Diversität zu fördern und die Populationen nachhaltig zu sichern, während der Serengeti Park sich gut positioniert, um eine zentrale Rolle im europäischen Zuchterhalt zu übernehmen.

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Ort Serengeti Park, Tansania
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