Ein Jahr nach dem Hochwasser: Feuerwehr Waiblingen zieht Bilanz!

Feuerwehr Waiblingen blickt auf das Hochwasser 2024 zurück. Vorbereitungen zur Verbesserung der Hochwasservorsorge im Rems-Murr-Kreis.
Feuerwehr Waiblingen blickt auf das Hochwasser 2024 zurück. Vorbereitungen zur Verbesserung der Hochwasservorsorge im Rems-Murr-Kreis. (Symbolbild/NAG)

Waiblingen, Deutschland - Die Feuerwehr Waiblingen blickt auf das verheerende Jahrhunderthochwasser von 2024 zurück. Anfang Juni erlebte der Rems-Murr-Kreis eine Naturkatastrophe, die weite Teile des Rems- und Wieslauftals überflutete. Besonders betroffen waren die Gebiete um Beinstein und die flussnahen Regionen, während Waiblingen selbst vergleichsweise glimpflich davongekommen ist. Der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr, Björn Mutschler, beschreibt die Lage als ernst, jedoch weniger schlimm als im restlichen Remstal. Starkregen hatte einen raschen Anstieg der Wasserstände zur Folge, was die Situation in der Region maßgeblich beeinflusste.

Um zukünftige Hochwasserereignisse besser vorhersehen und darauf reagieren zu können, arbeitet der Rems-Murr-Kreis an einem kreisweiten Pegelmessnetz. Dieses soll dazu dienen, Informationen bei Starkregen oder Hochwasser frühzeitig bereitzustellen. Ende 2022 wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, geeignete Pegelstandorte an kleineren Flüssen und Bächen zu ermitteln. Insgesamt wurden 80 neue Standorte identifiziert, die zusammen mit 54 bestehenden Pegeln ein Netz von 134 Standorten ergeben. Diese werden mit digitalen Sendern ausgestattet, um Pegelstände über das Flutinformations- und Warnsystem FLIWAS zu überwachen, die automatisierte Alarmierungen bei bestimmten Pegelständen ermöglichen.

Investitionen in die Infrastruktur und Katastrophenvorsorge

Zusätzlich plant das Landratsamt den Neubau einer Integrierten Leitstelle (ILS) in Waiblingen. Diese wird für die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr zuständig sein. Der Landkreis investiert 45% und die Krankenkassen 55% in dieses Projekt, das modernste Technik und optimierte Arbeitsbedingungen bieten soll. Baubeginn ist im Herbst 2024, mit einer voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2026.

Ein weiteres Ziel des Landkreises ist der Ausbau eines flächendeckenden Sirenennetzes. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden wird ein umfassendes Sirenennetz geschaffen. Ein Schallgutachten für mögliche Sirenen-Standorte wurde bereits im Herbst 2021 in Auftrag gegeben. Erste Sirenen wurden 2023 in Burgstetten und Murrhardt installiert; im kommenden Jahr sollen in 24 von 31 Kommunen im Landkreis neue Sirenen errichtet werden.

Klimaschutz und extreme Wetterereignisse

Der Meteorologe Sven Plöger hebt die zunehmende Häufigkeit von Extremwetterereignissen hervor und fordert die Politik auf, Katastrophen- und Klimaschutz ernst zu nehmen. Landrat Sigel kündigte an, die Klimaschutzziele bis 2030 weiter voranzutreiben und Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwasservorsorge zu stärken. Weitere Informationen dazu sind auf den Seiten des BMU verfügbar.

Die Lektionen aus den Hochwasserereignissen von 2024 zeigen, wie wichtig eine gut vorbereitete Infrastruktur zur Risikominimierung und die ständige Bereitschaft der Einsatzkräfte sind. Die Erfahrungen aus Waiblingen und dem weiteren Remstal bieten wertvolle Erkenntnisse, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

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Ort Waiblingen, Deutschland
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