Thüringen hat erstmals eine Frau an der Spitze des Staatsforstes!

Thüringen hat erstmals eine Frau an der Spitze des Staatsforstes!
Gotha, Deutschland - Ein historischer Schritt für die Forstwirtschaft in Deutschland: Ab dem Jahr 2026 wird Corinna Geißler die Leitung des Thüringer Staatsforstes übernehmen. Dies ist nicht nur ein persönlicher Erfolg für die Diplom-Forstwirtin, sondern auch ein Meilenstein, denn sie wird die erste Frau in dieser Position in einem deutschen Bundesland sein. Die Berufung wurde in einem deutschlandweiten Auswahlverfahren entschieden, und Thüringens Forstminister Tilo Kummer äußerte sich begeistert über Geißlers zukünftige Rolle, wie thueringen24.de berichtet.
Momentan leitet Geißler das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum in Gotha und wird ab 2024 zusammen mit Jörn Ripken die Landesforstanstalt in einer gemischten Doppelspitze führen. Sie tritt die Nachfolge von Volker Gebhardt an, der Ende 2023 in den Ruhestand geht. Ihr Ziel ist klar: „Die Anpassung der Thüringer Wälder an den Klimawandel“ steht ganz oben auf ihrer Agenda. Geißler sieht den aktuellen Zustand der Wälder als ein Resultat gesellschaftlichen Handelns und betont die Dringlichkeit, die Bedeutung der Wälder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Vor Herausforderungen nicht zurückschrecken
Geißler blickt auf 130.000 Hektar Schadflächen in Thüringens Wäldern und erkennt die Herausforderungen, die diese Zahlen mit sich bringen. Trotzdem macht sie keinen Hehl aus ihrer Zuversicht: „Wir müssen neue, innovative Methoden zur Walderhaltung entwickeln und einsetzen.“ Dazu gehören eine Anpassung der Pflanzzeiten und eine stärkere Förderung natürlicher Prozesse. Ihr Ziel ist es, die Wälder in Thüringen robuster, strukturreicher und artenreicher zu gestalten und sie so besser für die Zukunft aufzustellen.
Die Thüringenforst steht zudem vor strukturellen Veränderungen, die durch den demografischen Wandel bedingt sind. Die Belegschaft wird nicht nur jünger, sondern auch vielfältiger in ihren Kompetenzen. Aktuell beschäftigt die Thüringenforst über 1.400 Mitarbeiter und Auszubildende sowie eine steigende Nachfrage an Studienplätzen im Bereich „Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement“ – so waren auf acht Plätze beeindruckende 311 Bewerbungen eingegangen, wie MDR.de berichtet.
Ein Trend zu mehr Frauen in der Forstwirtschaft
In einer Zeit, in der die Forstwirtschaft mehr Diversität benötigt, ist Geißlers Berufung ein Zeichen. Das Thema mehr Frauen in der Forstwirtschaft ist aktuell im Gespräch wie nie zuvor. Initiativen wie das Projekt „Wald in Frauenhänden“, das vor über zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, zielen darauf ab, den Frauenanteil zu steigern und spezifische Weiterbildungsangebote zu schaffen. Auch Studien zeigen, dass Frauen in der Branche oft unterschätzt werden und neue Perspektiven einbringen können. Das bestätigt Forstzeitung.at, indem es auf die Herausforderungen hinweist, mit denen Frauen in einem traditionell männlich dominierten Umfeld konfrontiert sind.
Die Entwicklungen in Thüringen und der steigende Einfluss von Frauen sind also nicht nur lokal, sondern auch Teil eines größeren Trends in der Forstwirtschaft insgesamt. Corinna Geißler ist in der glücklichen Lage, nicht nur als Vorbild zu fungieren, sondern auch aktiv an der Gestaltung einer zukunftsfähigen Forstwirtschaft mitzuarbeiten. Schließlich ist es nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine spannende Chance, unser wertvolles Wäldern für kommende Generationen zu bewahren.
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Ort | Gotha, Deutschland |
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