Vandalismus an Polizeistation in Kiel: Innenministerin schockiert!

Schmiererei an Polizeistation in Kiel: Innenministerin kritisiert inakzeptable Gewaltakte und fordert schnelle Aufklärung.
Schmiererei an Polizeistation in Kiel: Innenministerin kritisiert inakzeptable Gewaltakte und fordert schnelle Aufklärung. (Symbolbild/NAG)

Kiel-Hassee, Deutschland - In der Nacht zum Donnerstag wurde die Polizeistation in Kiel-Hassee mit schwarzer Sprühfarbe beschmiert. Unbekannte Täter sprühten die Buchstaben „ACAT“ sowie ein Fadenkreuz auf die Wände und Fenster der Station. Diese Farbschmiererei wurde erst am Donnerstagmorgen entdeckt, da die Station nachts unbesetzt ist. Die Ermittlungen zu diesem Vorfall wurden vom Kommissariat 5 (Staatsschutz) übernommen, und es ist bereits bekannt, dass es in der Vergangenheit ähnliche Gewaltakte gegen unbesetzte Polizeistationen gab, darunter ein Sprengstoffanschlag im Juni 2020 auf die Polizeistation Dietrichsdorf.

Die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack (CDU), äußerte sich scharf gegen die Schmiererei. Sie bezeichnete die Aktion als inakzeptabel und als direkten Angriff auf demokratische Institutionen. Die Ministerin forderte eine zügige Aufklärung der Tat und bekundete ihre Unterstützung für die Beamten der Station. Obwohl sie die Bedeutung von Meinungsäußerung und Kritik betonte, distanzierte sie sich klar von gewalttätigen Aktionen und machte auf die kontinuierlich hohe Zahl von Angriffen und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte in Schleswig-Holstein aufmerksam.

Messerattacke wirft Schatten auf die Sicherheitslage

Die aktuelle Situation wird zudem von einem schwerwiegenden Vorfall in Kiel-Hassee überschattet, bei dem am 19. Januar 2025 ein 13-jähriger Jugendlicher bei einer Messerattacke lebensgefährlich verletzt wurde. Vor dem Hintergrund dieser Tat hat die Polizei sieben junge Tatverdächtige festgenommen. Die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts wurden zügig aufgenommen. Der 13-Jährige erhielt nach einer Reanimation durch Polizisten ärztliche Hilfe und wurde auf einer Intensivstation behandelt.

Die Umstände der Tat sind besorgniserregend. Der Jugendliche wurde aus seiner Wohngruppe gelockt, und bei einem Streit verletzten ihn die Täter durch einen Messerstich. Die Gruppe flüchtete nach dem Vorfall, was die Polizei zu intensiven Such- und Ermittlungsmaßnahmen veranlasste. Am 20. Januar 2025 sollten Haftbefehle für die Verdächtigen beantragt werden, und zwei von ihnen wurden schließlich in eine Jugendhaftanstalt überstellt.

Die Diskussion um Polizeigewalt

Diese Vorfälle werfen auch eine breitere Diskussion über Polizeigewalt auf, die in Deutschland seit dem Tod von George Floyd verstärkt in den Fokus gerückt ist. Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt am Main zur Polizeigewalt dokumentiert, dass übermäßige Gewaltanwendung durch Polizeibeamte oft in Konfliktsituationen auftritt. Es wird betont, dass in bestimmten Situationen ein Gewaltanwendung durch die Polizei gerechtfertigt sein kann, jedoch immer verhältnismäßig bleiben muss.

Die Studie zeigt zudem, dass Polizeigewalt häufig bei großen Veranstaltungen wie Demonstrationen und Sportereignissen zu beobachten ist. Kriminologe Tobias Singelnstein weist darauf hin, dass mangelhafte Kommunikation und Überforderung der Beamten häufige Auslöser für gewalttätige Reaktionen sind. Derartige Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit, Polizeiausbildung und -strukturen zu reformieren, um präventive Maßnahmen gegen Gewalt zu ergreifen und das Vertrauen in die Sicherheitskräfte zu stärken.

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Ort Kiel-Hassee, Deutschland
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